STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX mit Versuch einer Stabilisierung - angespannte Stimmung nach Kursrutsch
Super-Donnerstag an der Börse - Euro über 1,12 - Fed wartet zunächst noch ab
Nach dem gestrigen Rücksetzer von gut drei Prozent beim DAX hieß es heute zunächst einmal Wunden lecken, sammeln und ggf. neu orientieren. Immerhin hieß es, den größten Tagesverlust seit März 2014 zu verdauen. Hinzu kommt, heute waren und sind die Börsianer ohnehin von Handelsbeginn an im Stress, haben doch allein aus dem DAX sechs Unternehmen ihre Zahlen über das abgelaufene erste Quartal vorgelegt.
So bewegte sich der DAX nach einem erneuten Schwächeanfall am Vormittag bis zum frühen Nachmittag hinein zumindest wieder leicht im positiven Terrain.
Und dann ist da noch die Nachlese zum Statement der US-Notenbank Fed vom Vorabend. Die geldpolitischen Entscheidungsträger in Washington warten zwar weiter ab, eine erste zaghafte Zinsanhebung noch in diesem Jahr scheint aber fast ausgemachte Sache zu sein. Das FOMC steht also bereit, trotz der zuletzt fast durch die Bank schwächeren US-Konjunkturdaten.
Die Fed gibt ihr Versprechen auf, die Zinsen vorerst nicht anzuheben. Sie rechnet offenbar nur mit einer temporären Schwäche der US-Wirtschaft, ähnlich wie im vergangenen Jahr. Auch damals war das erste Quartal schwach und wurde die Konjunktur hinten raus dann immer stärker. Auf das Jahr hochgerechnet wuchs das BIP in den USA im ersten Quartal - wie gestern veröffentlicht - nur um 0,2 Prozent. Er wird also kommen, der erste kleine Zinsschritt nach oben, wohl nicht bereits im Juni, womöglich dann aber zum September-Termin. Ein Exit aus der weiterhin ultra-expansiven Ausrichtung der Fed in homöopathischen Dosen.
Etwas stärker ist dagegen derzeit die Dosierung der Euro-Erholung. Nachdem die Gemeinschaftswährung gestern die Marke von 1,10 überwinden konnte, ging es heute zwischenzeitlich sogar bis über 1,12 hinaus. Auch dies ist natürlich ein Bremsfaktor für die Stimmung beim DAX und macht den Tanz in den Monat Mai nicht gerade einfacher und regt - Stichwort Mai - zusätzlich dazu an, den einen oder anderen Gewinn zu realisieren.
Euwax Sentiment
Der Euwax Sentiment Index hielt sich bis zur Mittagszeit unter Schwankungen leicht in der Pluszone, rutschte dann aber wieder ins Minus zurück. Nach der Mittagszeit ging es dann wieder leicht ins positive Terrain. Die meisten Anleger bleiben also skeptisch, die Kaufbereitschaft auf dem nun deutlich niedrigeren Niveau erscheint nur zaghaft zu sein. Zu - auch technisch betrachtet - angeschlagen präsentiert sich derzeit der Markt in seiner Gesamtverfassung.
Trends im Handel
Bester DAX-Titel zur Mittagszeit sind die Aktien von Fresenius. Der Gesundheitskonzern hat ein starkes erstes Quartal hingelegt und prompt auch seine Ziele für das Gesamtjahr hochgeschraubt. Auch die Tochter FMC präsentiert sich unter den heutigen Top-Performern.
Die nun auch am Rentenmarkt eingesetzte Korrektur hat an der Euwax viele Anleger dazu bewegt, mit Knock-Out-Puts auf den Bund-Future auf weiter steigende Renditen zu setzen. Nach einer Empfehlung waren außerdem Puts auf den MDAX gefragt. Auch hier wird also auf eine Fortsetzung der Korrektur gesetzt.
Nach der heutigen Anhebung der Jahresprognose und einer Empfehlung waren auch Call-Optionsscheine auf Bayer gesucht. Auch auf die Aktien von Daimler und BASF waren Calls gefragt. Bei Linde sind die Anleger dagegen offenbar skeptischer. Hier standen vor allem Knock-Out-Puts auf den Kauflisten.
Börse Stuttgart TV
Der Begriff von der Blase macht mittlerweile wieder immer häufiger die Runde. Immer mehr Experten warnen mittlerweile vor einer Überhitzung am Rentenmarkt. Muss man sich mittlerweile Sorgen machen oder wird es Mario Draghi schon richten? Dietmar Zantke, Zantke Asset Management, bei Börse Stuttgart TV.