WERDOHL (dpa-AFX) - Beim unter Druck geratenen Bahntechnikkonzern Vossloh (XETRA:VOSG) drückt der Konzernumbau das Ergebnis ins Minus. Aber auch im eigentlichen Geschäft mit Schieneninfrastruktur und Fahrzeugkomponenten lief es im ersten Halbjahr nicht rund.
Der Umsatz stieg zwar bis Ende Juni dank guter Aufträge im spanischen Nahverkehr um 2,2 Prozent auf 626 Millionen Euro, wie Vossloh am Donnerstag mitteilte. Doch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte mit 145 Millionen Euro ins Minus. Unter dem Strich stand ein Verlust von 155,9 Millionen Euro. Vossloh musste im Geschäft mit Schienen Vermögenswerte anpassen, im Transportgeschäft belastete ein Umzug in Kiel sowie die kritischere Einschätzung von Projektrisiken.
Vossloh hatte Ende Juni den Aktienmarkt mit einer Gewinnwarnung und der Ankündigung eines massiven Umbaus geschockt, die Aktie rutschte auf den tiefsten Wert seit 2008 und hat sich seither nicht spürbar erholt. Vossloh will zum Jahresende hin eine neue Strategie vorstellen. Zum Ausmaß möglicher Stellenstreichungen gab es am Donnerstag auf Nachfrage keine Informationen. Ein Großteil der zusätzlichen Ergebnisbelastungen durch den Umbau seien im ersten Halbjahr verarbeitet, hieß es. Vossloh bestätigte die neue Prognose, wonach in diesem Jahr vor Zinsen und Steuern (Ebit) voraussichtlich ein Verlust von 150 Millionen bis 180 Millionen Euro anfallen dürfte. 2015 will das Unternehmen wieder profitabel arbeiten.br