FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am Dienstag kaum von der Stelle gekommen. In einer engen Spanne von rund 100 Punkten pendelte Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer die meiste Zeit zwischen leichten Verlusten und moderaten Gewinnen hin und her. Zum Handelsschluss stand ein Plus von 0,11 Prozent auf 11 456,07 Punkten auf der Kurstafel. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte legte um 0,58 Prozent auf 21 253,68 Punkte zu. Für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es hingegen um 0,18 Prozent auf 1799,75 Punkte nach unten.
Zahlreiche Quartalsberichte lieferten Argumente sowohl für die Optimisten wie für die Pessimisten. Ansonsten schielten die Anleger bereits auf den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht, der erneut Hinweise auf den Zeitpunkt der im Raum stehenden Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed geben könnte, begründeten Börsianer die Zurückhaltung am Markt.
BANKAKTIEN SEHR SCHWACH
Dass die Ratingagentur S&P der EU am Montag nach Handelsschluss mit einer Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht und daher den Ausblick für die Bonitätsnote von "stabil" auf "negativ" gesenkt hatte, belastete vor allem die Bankenwerte. Die Deutsche-Bank-Aktie büßte 2,58 Prozent ein. Das Papier der Commerzbank (XETRA:CBKG) verlor 1 Prozent. Beide Werte konnten damit ihre im Handlesverlauf angefallenen Verluste allerdings etwas eindämmen.
Bei den Unternehmen mit Quartalsberichtsvorlage glänzte Continental (XETRA:CONG). Analysten lobten die "hervorragenden Zahlen" des Autozulieferers, der zudem seine Messlatte für den operativen Gewinn höher legte. Das katapultierte die Conti-Aktie mit einem Plus von 5,72 Prozent an die Dax-Spitze. BMW (XETRA:BMWG) hingegen enttäuschte mit den Zahlen zum zweiten Quartal. Die Aktie gab um 1,28 Prozent nach. Analysten bemängelten vor allem den Gewinnrückgang im Autogeschäft. Auch die weiter unsichere Entwicklung im wichtigen China-Geschäft belaste.
ABSTUFUNG MACHT LUFTHANSA ZU SCHAFFEN
Schwächster Wert der ersten Börsenliga war das Lufthansa-Papier (XETRA:LHAG) mit einem Abschlag von 3,46 Prozent. Nach Ansicht der US-Investmentbank Merrill Lynch schauen Marktteilnehmer zu positiv auf Deutschlands größte Fluggesellschaft. Die 2016er-Konsensschätzungen seien nicht zu erreichen.
Im MDax verlor die Aktie des Chemiekonzerns Evonik (XETRA:EVKn) nach Quartalszahlen 0,62 Prozent ein. Der Anteilsschein von Axel Springer (XETRA:SPRGn) hingegen nahm die MDax-Spitze ein mit plus 6,40 Prozent. Der Medienkonzern hatte im ersten Halbjahr von weiter steigenden Umsatz- und Ergebnisbeiträgen seiner digitalen Aktivitäten profitiert.
EUROPÄISCHE INDIZES ETWAS SCHWÄCHER
Der EuroStoxx 50 sank um 0,44 Prozent auf 3619,31 Punkte. Der Cac-40-Index in Paris und der FTSE-100-Index in London verzeichneten ebenfalls leichte Verluste. Auch in New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss moderat im Minus.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,49 Prozent am Vortag auf 0,46 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 139,42 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,16 Prozent auf 154,53 Punkte. Der Kurs des Euro sank zuletzt wieder etwas unter den von der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag festgesetzten Referenzkurs von 1,0973 (Montag: 1,0951) US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,9113 (0,9132) Euro.