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ROUNDUP: Banken fordern Regulierungspause - Fitschen vermisst Jain

Veröffentlicht am 02.09.2015, 15:00
Aktualisiert 02.09.2015, 15:03
© Reuters.  ROUNDUP: Banken fordern Regulierungspause - Fitschen vermisst Jain

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Banken und Sparkassen fühlen sich sieben Jahre nach der Finanzkrise von zunehmend strengeren Regeln überfordert. "Wir brauchen eine Regulierungspause", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, am Mittwoch bei einer Bankentagung in Frankfurt. "Mir würde ein europäisches Sabbatical gefallen, um widersprüchliche und kontraproduktive Vorschriften auszufiltern." Er wolle, dass sich Sparkassenvorstände mehr um Kunden und Märkte kümmern könnten als um die Umsetzung von neuen Regeln.

Ähnlich äußerte sich der Co-Chef der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn), Jürgen Fitschen: "Wer Banken Handschellen anlegt, kann nicht erwarten, dass sie die Märkte dennoch stabilisieren wie früher." Auch die Realwirtschaft werde dafür einen Preis zahlen müssen. Schon jetzt verlangsame sich der Welthandel auch deshalb, weil Banken wegen der strengeren Kapitalanforderungen vorsichtiger bei der Geldvergabe seien.

Fitschen forderte zugleich erneut einen tiefgreifenden Kulturwandel. Er räumte ein, dass Produktgestalter in den Kreditinstituten in den vergangenen Jahren zu viel Macht hatten. "Banken müssen sich stärker auf die Kunden konzentrieren." Einfach nur Gewinne zu erwirtschaften, werde in Zukunft für Banken nicht mehr ausreichen. Es komme auch darauf an, wie Banken arbeiten. Bis sie verlorenes Vertrauen zurückgewinnen könnten, werde es aber noch lange dauern. Der Kulturwandel sei eine Generationsaufgabe.

Derweil gaben sich die Bankvertreter mit Blick auf die neue Konkurrenz von Finanzfirmen im Internet gelassen. Das bereite ihm keine schlaflosen Nächte, sagte etwa Fitschen. Commerzbank-Chef (XETRA:CBKG) Martin Blessing erklärte, dass sein Haus die neuen Anbieter im Blick habe. Sein Haus habe sich inzwischen an sechs solcher Firmen beteiligt. Sparkassen-Präsident Fahrenschon betonte, die Digitalisierung der Bankgeschäfte verlange erhebliche Investitionen von den Instituten. Deshalb müssten die Häuser an anderer Stelle sparen.

Fahrenschon verteidigte zugleich die zögerliche Beteiligung der Sparkassen am neuen Online-Bezahldienst Paydirekt der deutschen Kreditwirtschaft. "Wir legen allergrößten Wert auf Sicherheit und Qualität.“ Er gehe davon aus, dass die Sparkassen nach dem Weihnachtsgeschäft mit dem neuen Zahlungsverfahren durchstarten würden. Die Privatbanken und Genossenschaftsbanken wollen bereits Ende des Jahres mit dem neuen System am Markt sein, das die deutsche Kreditbranche als Alternative zum US-Anbieter Paypal aufbaut.

Zum angekündigten neuen Sparprogramm bei der Deutschen Bank blieb Fitschen vage. "Es geht um Arbeitsplatzabbau, aber wir versuchen, das mit Klarheit zu kommunizieren und die Kollegen darauf vorzubereiten. Das soll erst intern kommuniziert werden." Fitschen deutete aber an, dass die knapp 20-prozentige Beteiligung an der chinesischen Privatkundenbank Hua Xia verkauft werden dürfte.

Im Juni hatte der Aufsichtsrat der Deutschen Bank die Weichen für den Neuanfang an der Konzernspitze gestellt. Co-Chef Anshu Jain wurde bereits Anfang Juli durch den früheren UBS (VTX:UBSN) (ETR:UBRA)-Finanzchef John Cryan ersetzt. Fitschen selbst steht noch bis zur Hauptversammlung im Mai 2016 zusammen mit dem Briten an der Spitze der Bank und räumt danach seinen Posten. Jain und Fitschen war es seit ihrem Amtsantritt im Juni 2012 nicht gelungen, die Bank dauerhaft zu stabilisieren. Cryan hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt die hohen Kosten und das schlechte Image der Bank gerügt.

Fitschen ließ nun durchblicken, dass er den Abschied von seinem langjährigen Partner Jain bedauere. "Ich vermisse ihn. Wenn man eine gute Zusammenarbeit hatte, dann denkt man gerne daran zurück.

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