FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag an seine Vortagesverluste nach wichtigen geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) angeknüpft. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung im frühen Handel noch stabil gezeigt hatte, fiel der Kurs im Vormittagshandel leicht und rutschte unter 1,06 Dollar.
Gegen Mittag wurde der Euro bei 1,0596 Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0762 (Mittwoch: 1,0730) Dollar festgesetzt. Der Euro reagiert damit weiter auf eine Verlängerung der Anleihekäufe durch die EZB. Die Notenbank will ihr Anleihekaufprogramm bis mindestens Dezember 2017 durchführen. Viele Experten hatten nur mit einer Verlängerung bis September 2017 gerechnet. Dies lastete auf dem Euro, der vor den Entscheidungen der EZB noch zeitweise über 1,08 Dollar notiert hatte. Dass die Notenbank gleichzeitig die monatlichen Anleihekäufe ab April 2017 von 80 Milliarden Euro auf 60 Milliarden Euro reduzieren wird, spielte am Devisenmarkt offenbar weniger eine Rolle. Schließlich habe Präsident Mario Draghi deutlich gemacht, dass die Notenbank das Programm bei einem schwächeren Konjunkturausblick jederzeit ausweiten könnte, kommentierte Esther Reichelt, Devisenexperten bei der Commerzbank (DE:CBKG).