Investing.com - Der Dollar bleibt am Freitag gegenüber den anderen Hauptwährungen erneut beim höchsten Stand seit 12 Jahren. Die Bekanntgabe eines groß angelegten EZB-Programms zur quantitativen Lockerung wirkte sich auf riskantere Devisen aus. Die Anleger warten auf im Laufe des Tages bevorstehende Veröffentlichung von US-Wirtschaftsdaten.
EUR/USD fiel mit 1,19 Prozent erneut auf ein Elfjahrestief von 1,1227. Die Einheitswährung bleibt unter starken Verkaufsdruck, nachdem der EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag bekannt gegeben hatte, dass die Bank ab März Staatsanleihenkäufe in Höhe von 60 Mrd. Euro monatlich vornehmen wird. Das Programm soll bis September 2016 laufen.
Selbst ein positiver Bericht der Marktforschungsgruppe Markit konnten den Abwärtstrend der Einheitswährung nicht umkehren. Der vorläufige Bericht für den laufenden Monat belegte einen Anstieg des zusammengesetzten PMI, der die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor der Eurozone misst. Der Index stieg von 51,4 auf 52,2.
Analysten hatten für Januar einen Anstieg des Index auf 51,8 erwartet.
In Deutschland fiel der vorläufige PMI für das verarbeitende Gewerbe von 51,2 auf 51,0, entgegen den Erwartungen von einem Anstieg auf 51,7. Der vorläufige Dienstleistungs-PMI stieg von 52,1 auf 52,7. Hier wurden die Erwartungen von einem Anstieg auf 52,5 übertroffen.
In Frankreich stieg der vorläufige PMI für das verarbeitende Gewerbe von 47,5 auf 49,5, entgegen den Erwartungen von einem Anstieg auf 48,1. Der vorläufige Dienstleistungs-PMI fiel von 50,6 auf 49,5. Hier wurden die Erwartungen von einem Anstieg auf 50,7 enttäuscht.
Das Pfund fiel gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten, GBP/USD rutschte um 0,16 Prozent ab auf 1,4984.
Sterling zeigte sich vom aktuellen Bericht des Office for National Statistics unbeeindruckt. Die Behörde gab bekannt, dass die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien im Dezember um 0,4 Prozent gestiegen sind. Analysten gingen nach einem Anstieg um 1,6 Prozent im Vormonat von einem Rückgang um 0,6 Prozent aus.
Im Jahresvergleich stiegen die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Monat um 4,3 Prozent. Damit lagen sie nach einem Anstieg von 6,4 Prozent im November über den Erwartungen von 0,3 Prozent Anstieg.
USD/JPY rutschte um 0,25 Prozent ab auf 118,21. USD/CHF stieg dagegen um 0,21 Prozent auf 0,8727.
Die rohstoffgebundenen Währungen handeln durchgehend schwächer. AUD/USD fiel um 0,80 Prozent auf 0,7959, den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. NZD/USD zog sich um 0,45 Prozent auf ein Zweieinhalbjahrestief von 0,7468 zurück. USD/CAD gewann 0,33 Prozent dazu und stieg mit 1,2421 auf den höchsten Stand seit beinahe sechs Jahren.
Ebenfalls am Freitag belegten aktuelle Daten aus China, dass der HSBC-Flash-PMI im Januar von 49,6 auf 49,8 gestiegen ist. Der Flash- Produktionsindex zog von 49,9 auf 50,1 an und erreichte somit den Expansionsbereich.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg um 0,54 Prozent auf 95,21, den höchsten Stand seit zwölf Jahren.
Im Laufe des Tages veröffentlichen die USA vorläufige Daten zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe sowie einen Bericht aus dem Privatsektor zu Verkäufen bestehender Eigenheime.