Investing.com - Der Yen bricht am Mittwoch gegenüber dem Dollar ein, gedrückt von mehreren Berichten japanischer Medien über die Größe des in Kürze verkündeten Konjunkturpakets. Auch die bevorstehende geldpolitische Entscheidung der Federal Reserve Bank wirkt sich aus.
Der Dollar erreichte gegenüber dem yen einen Höchststand von 106,54 und lag um07:35 Uhr GMT oder 03:35 Uhr ET um 0,97 Prozent höher. Die Händler orientierten sich an den zahlreichen Anhaltspunkten in Bezug auf neue Konjunkturmaßnahmen in Japan.
Angaben der japanischen Agentur Jiji zufolge bereitet die japanische Regierung unter Shinzo Abe ein Konjunkturpaket in Höhe von rund 28 Billionen Yen oder265,3 Mrd. US-Dollar vor, um die strauchelnde Wirtschaft des Landes zu unterstützen. In früheren Meldungen wurden 20 Billionen Yen als möglicher Paketumfang genannt.
Das Wall Street Journal meldete, dass Japan Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 50 Jahren ausgeben werde. Diese Berichte wurden jedoch vom Finanzministerium des Landes zurückgewiesen.
Neben dem Konjunkturpaket liegt der Fokus aktuell auf der am Freitag bevorstehenden geldpolitischen Entscheidung der Bank of Japan. Hier gehen die Erwartungen von einer Ausweitung der Konjunkturmaßnahmen aus.
Nikkei meldete, dass die Entscheidungsträger zwischen mehreren Konjunkturvorschlägen abwiegen würden. Berichten zufolge stünden als Hauptoptionen eine weitere Senkung der Zinssätze unter das gegenwärtige Niveau von -0,1 Prozent, Ausweitung der Staatsanleihenkäufe über die aktuellen 80 Billionen Yen jährlich sowie die Ausweitung der Käufe auf andere Vermögenswerte wie ETFs.
Am Dienstag fiel der Dollarkurs infolge von Spekulationen darüber, dass das Konjunkturprogramm Japans die Märkte enttäuschen wird, auf 103,98.
Die Marktbeobachter warten auf die im Laufe des Tages bevorstehende Ergebnis der Fed-Sitzung im Juli und hoffen auf Hinweise auf den weiteren Verlauf zukünftiger Anhebungen der Leitzinsen.
Es wird zwar nicht davon ausgegangen, dass die Zentralbank ihre Zinssätze anhebt, dennoch werden die Marktteilnehmer im Wortlaut der Stellungnahme nach Hinweisen auf einen möglichen Zeitpunkt für eine Zinserhöhung in den kommenden Monaten suchen.
Aktuelle Wirtschaftsdaten übertreffen die Erwartungen der Analysten und wecken neue Spekulationen darüber, ob die Federal Reserve Bank ihre Zinssätze vor Jahresende anheben wird. Aktuell preisen Zinssatz-Futures eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im September ein. Für Dezember stehen die Chancen bei 52 Prozent. Am Anfang des Monats wurden sie auf 10 Prozent geschätzt.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, liegt bei 97,30, unweit des Viermonatshochs von 97,59.