Investing.com - Der US-Dollar lag am Dienstag in der Nähe seines höchsten Kurses in neun Monaten, vor dem Hintergrund von Erwartungen auf eine baldige Zinserhöhung, während das Pfund leicht gefallen ist, bevor der britische Notenbankchef Mark Carney heute noch seine Rede machen wird.
Der US-Dollarindex, welcher die Stärke des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, lag stabil auf 98,69.
Der Index ist im laufenden Monat um 3,44% gestiegen, da Bemerkungen aus der Federal Reserve in den zurückliegenden Woche, die Erwartungen auf eine Zinserhöhung vor Jahresende verfestigt haben.
Spekulationen auf höhere Zinsen verteuern üblicherweise den Dollar, indem sie ihn attraktiver für Rendite orientierte Investoren machen.
Am Montag hatte der Präsident der Chicago Fed Charles Evans gesagt, dass die US-Notenbank die Zinsen dreimal bis Ende nächsten Jahres anheben könne, solange die Inflationserwartungen und der Arbeitsmarkt ihre positive Entwicklung fortsetzten.
Ebenfalls am Montag zeigten Daten aus dem produzierenden Gewerbe der USA für den Oktober eine Erholung auf.
Die Fed hat ihre nächste Sitzung im November, aber ein Zinsschritt so kurz vor der Präsidentschaftswahl wird als unwahrscheinlich angesehen.
Investoren preisen derzeit eine 72,5 prozentige Chance auf eine US-Zinserhöhung im Dezember ein, suggerieren die Futures auf US-Staatsanleihen, die von Investing.com's Fed Rate Monitor beobachtet werden.
Der EUR/USD Kurs gab auf 1,0870 nach und lag damit noch knapp über dem Siebenmonatstief vom Freitag von 1,0858.
Die Gemeinschaftswährung blieb schwach, seit die Europäische Zentralbank letzte Woche angedeutet hatte, dass sie im Dezember ihr Stimulusprogramm weiter ausweiten könnte.
Der Eurokurs hat sich unbeeindruckt von Daten gezeigt, nach denen das Geschäftsklima in Deutschland in diesem Monat auf ein Zweijahreshoch gestiegen ist, obwohl es Unsicherheiten nach dem Brexit und im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen gibt.
Der Dollar ist auf ein Eineinhalb-Wochenhoch gegenüber dem Yen gestiegen, mit dem USD/JPY um 0,32% im Plus auf 104,50 und damit nicht mehr weit von seinem Eineinhalb-Monatshoch vom Beginn des Monats entfernt.
Mit dem Pfund ging es abwärts. Der GBP/USD Kurs gab auf 1,2215 nach, angesichts von Sorgen, dass Mark Carney in seinen Ausführungen am Dienstag die Notwendigkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik andeuten könnte.
Carney wird am Dienstag vor dem Wirtschaftsausschuss des britischen Oberhauses zu den Folgen des Brexits Stellung nehmen.
Der Notenbankchef hat gesagt, dass die Inflation wegen der Abwertung des Pfunds steigen werde und die Notenbank den höheren Inflationsdruck gegenüber ihrer Aufgabe, die Wirtschaft mit niedrigen Zinsen zu stützen, abwägen müsse.