Investing.com - Der Euro erholt sich am Donnerstag von einem Wochentief gegenüber dem Schweizer Franken. Die Schweizer Nationalbank betonte erneut ihr Vorhaben, die 1,20-Obergrenze zu erzwingen.
EUR/CHF handelte nach der Verkündung mit 1,2080. Für den Tag bedeutet das zwar immer noch einen Verlust von 0,20 Prozent, das Paar konnte sich jedoch von seinem Tief von 1,2066 erholen.
Der Schweizer Franken erhielt Auftrieb, nachdem die Nationalbank davon abgesehen hat, neue Maßnahmen gegen die Aufwertung der Währung zu ergreifen.
Die Schweizer Nationalbank beließ ihre Zinsen unverändert zwischen 0 und 0,25 Prozent und bestätigte ihr Vorhaben, die Wechselkursobergrenze bei 1,20 CHF für 1 Euro zu halten.
In ihrem Zinsentscheid bestätigte die Bank, dass sie "auch weiterhin entschlossen ist, den Mindestwechselkurs durchzusetzen. Zu diesem Zweck werden, falls nötig, auch Fremdwährungen in unbegrenzten Mengen gekauft. Maßnahmen werden bei Bedarf sofort ergriffen."
Die Wirtschaftsaussichten haben sich laut Aussagen der Bank erheblich verschlechtert und der Franken-Kurs sei "nach wie vor hoch."
Die Bank senkte ihre Inflationsprognosen für 2015 und 2016 und sagte, sie erwarte für 2014 ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent. Im Juni lag die Prognose noch bei 2 Prozent.
Die SNB setzte im September 2011 beim Wechselkurs zum Euro eine 1,20-Obergrenze fest, um ein Deflationsrisiko und eine potenzielle Rezession abzuwenden, die aus einer Aufwertung des Franken resultieren würden.
Der Franken näherte sich in den vergangenen Sitzungen dieser Obergrenze an. Der Euro notiert durchgehend schwach, seitdem die Europäische Zentralbank in der vergangenen Woche ihre Zinssätze erneut gesenkt und weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und der Inflation angekündigt hatte.
Im August gewann der Franken gegenüber dem Euro ca. 0,9 Prozent. Daraufhin sah sich die SNB dazu veranlasst, zu betonen, dass sie die Obergrenze beim Wechselkurs notfalls auch durch unbegrenzte Käufe von Fremdwährungen durchsetzen werde.
Gegenüber dem Dollar gewinnt der Franken ebenfalls an Boden, USD/CHF fällt um 0,45 Prozent auf 0,9369, runter vom Jahreshoch von 0,9432.
Die Dollar-Nachfrage bleibt stabil, nachdem die Federal Reserve Bank im Anschluss an ihre Ratssitzung Einblicke in ihre Pläne zur Anhebung der Zinssätze gegeben hatte.
In ihrer Stellungnahme betonte die Fed, dass die Zinssätze "für eine längere Zeit" nach dem Auslaufen der Staatsanleihenkäufe unverändert bleiben werden. Gleichzeitig erläuterte die Bank ihre Pläne zum Anheben der kurzfristigen Zinsen, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist.
Die Fed reduzierte ihr monatliches Vermögenswerte-Kaufprogramm um weitere 10 Mrd. USD, somit läuft das Programm nächsten Monat planmäßig aus.