Investing.com - Der Franken steigt am Donnerstag gegenüber dem Euro und dem durchgehend starken Dollar, nachdem die Schweizer Nationalbank ihre Zinssätze bei ihrem gegenwärtigen Stand belassen hat. Allerdings betonte die Bank, dass sie weiterhin "aktiv" an der Gestaltung der Devisenmärkte mitwirken wolle.
EUR/CHF fiel zuletzt um 0,44 Prozent auf 1,0579, nachdem es vor der SNB-Stellungnahme bis auf ein Hoch von 1,0625 gestiegen war.
Die Zentralbank beließ den Referenzzinssatz unverändert beim Rekordtief von minus 0,75 Prozent, diese Entscheidung wurde weitgehend erwartet. Der Zielbereich für den 3-Monats-Libor wurde ebenfalls unverändert bei minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent belassen.
In ihrer Stellungnahme sagte die Zentralbank, dass der Schweizer Franken immer noch "erheblich überbewertet" werde und dass sie nach wie vor eine aktive Rolle an den Devisenmärkten übernehmen werde, um Einfluss auf die geldpolitischen Bedingungen auszuüben.
Weiterhin senkte die SNB ihre Prognosen für Wirtschaftswachstum und Inflation gegenüber ihrer Dezemberschätzung. Als Grund wurde die starke Aufwertung des Franken genannt, nachdem die 1,20-Wechselkursgrenze gegenüber dem Euro im Januar aufgegeben worden war.
USD/CHF handelte zuletzt bei 0,9908. Das Paar verließ das Sitzungshoch von 0,9982 gewann für den Tag dennoch 1,34 Prozent dazu.
Der Dollar gewinnt am Donnerstag gegenüber anderen wichtigen Währungen erneut an Boden. Die Währung erholte sich von einem durch die aktuelle Stellungnahme der Federal Reserve Bank ausgelösten Ausverkauf. Die Zentralbank dämpfte die Hoffnungen der Anleger auf eine kurzzeitige Anhebung der Zinssätze.
In der Stellungnahme im Anschluss an ihre monatliche Sitzung senkte die US-Zentralbank ihre Wirtschaftswachstums- und Inflationsprognosen sowie ihre Zinssatzprojektion.
Zwar wurde die "geduldige" Haltung in Bezug auf den Zeitpunkt für eine Zinsanhebung aufgegeben, allerdings betonte die Bank, dass eine Änderung der Forward Guidance nicht darauf deute, dass ein Termin bereits beschlossen wurde.
Die Kommentare veranlassten die Anleger, ihre Erwartungen hinsichtlich des Zeitpunkts und des Tempos einer erneuten Anhebung der Leitzinsen neu zu überdenken.
Weiterhin warnte die Fed-Vorsitzende Janet Yellen davor, dass ein starker Dollar sich negativ auf die US-Exportzahlen auswirken und die Inflation nach unten drücken würde.