Investing.com - Der Franken steigt am Donnerstag gegenüber dem Euro und dem Dollar auf ein Tageshoch. Zuvor gab die Schweizer Nationalbank bekannt, ihre Zinssätze bei ihrem gegenwärtigen Stand belassen zu wollen. Einschätzungen der Zentralbank zufolge sei der Franken nach wie vor "erheblich überbewertet".
USD/CHF rutschte nach der Bekanntgabe von 0,9708 um 0,41 Prozent auf 0,9673, EUR/CHF fiel von 1,0969 auf 1,0947.
Die SNB beließ den Referenzzinssatz unverändert bei -0,75 Prozent, von dieser Entscheidung wurde weitgehend ausgegangen.
Der Zielbereich für den 3-Monats-Libor wurde ebenfalls unverändert bei minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent belassen.
Der Stellungnahme der Bank zufolge bleibt der Schweizer Franken trotz einer leichten Abwertung nach wie vor stark überbewertet.
Die negativen Zinssätze und die Bereitschaft der SNB, in den Devisenmarkt einzugreifen, um Investitionen in Franken weniger attraktiv zu machen dienten dazu, den Druck auf die Währung zu mindern.
Die Entscheidung folgte auf eine am Donnerstag abgegebene Prognose der Schweizer Regierung, der zufolge das Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr "unterdurchschnittlich" verlaufen wird.
Das Schweizer Wirtschaftsministerium geht von einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent in 2015 und 1,5 Prozent in 2016 aus.
"Die seit Mitte Januar anhaltende extreme Aufwertung des Franken stellte ein großes Hemmnis für die Entwicklung der Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte von 2015 dar."
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 0,24 Prozent runter auf 95,27.
Der Dollar bleibt weiterhin unter Druck. Die Händler warten auf das Ergebnis der zweitägigen Sitzung der Federal Reserve Bank und bleiben angespannt angesichts der Ungewissheit hinsichtlich einer ersten möglichen Anhebung der Leitzinsen seit beinahe zehn Jahren.
Eine Anhebung der Zinssätze würde dem Greenback Auftrieb verleihen, da es die Währung als Renditeanlage attraktiver machen würde.
Am Mittwoch hing der Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen durch. Zuvor veröffentlichte Daten belegten für August einen überraschenden Rückgang der Inflation zum ersten Mal in sieben Monaten und dämpften die Hoffnungen auf eine Anhebung der Leitzinsen in den USA.
Fed-Vorsitzende Janet Yellen wies erneut darauf hin, dass eine Anhebung der Leitzinsen gänzlich datenabhängig sei, deutete jedoch an, dass sie noch vor Jahresende mit einer Zinserhöhung rechne.