Investing.com - Das Pfund zieht am Mittwoch infolge allgemein besserer Marktstimmung am Dollar vorbei. Allerdings bleiben die Gewinne nach enttäuschenden Industriezahlen aus Großbritannien begrenzt. Die Industrieproduktion im Dezember fiel auf den tiefsten Stand seit September 2012.
GBP/USD steigt um 0,22 Prozent auf 1,4503, vor der Veröffentlichung lag das Paar bei 1,4461.
Das Office for National Statistics gab bekannt, dass die Industrieproduktion im Vereinigten Königreich im Dezember um 1,1 Prozent gefallen ist. Im November wurde ein Rückgang von 0,8 Prozent verzeichnet. Wirtschaftswissenschaftler hatten einen bescheideneren Rückgang von 0,1 Prozent prognostiziert.
Der extreme Abstieg ist zum größten Teil auf einen 4,6-prozentigen Rückgang der Erdöl- und Gasfördermenge und einen 4-prozentigen Rückgang im Bergbau zurückzuführen.
Gewerbeproduktion ging nach einem Abstieg um 0,3 Prozent im Dezember um weitere 0,2 Prozent zurück. Analysten hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.
Im Jahresvergleich fiel die Gewerbeproduktion um 1,7 Prozent.
Die schwachen Zahlen verstärkten die Sorgen über eine mögliche konjunkturelle Verlangsamung der britischen Wirtschaft Ende 2015.
Das Pfund allerdings schüttelte die negativen Daten ab, da Gewinne an den europäischen Aktienmärkten die Risikobereitschaft gefördert haben.
Londons FTSE 100 stieg um über 1 Prozent und auch die übrigen Märkte in Europa durchbrachen einen drei Tage währenden Abwärtstrend. Der Bankensektor erholte sich von seinen früher in der Woche angehäuften Verlusten, ausgelöst durch Zweifel an der Gesundheit des Sektors und der Weltwirtschaft insgesamt.
Aktienmärkte weltweit wurden durch eine Kombination aus Pessimismus über die weltweiten Wirtschaftswachstumsaussichten, um sich greifende Negativzinspolitik und eine anhaltende Depression des Rohstoffsektors empfindlich getroffen.
Gegenüber dem Euro zieht die britische Währung leicht an, EUR/GBP fällt um 0,51 Prozent auf 0,7764.
Der niedrigverzinsliche Euro fällt ebenfalls gegenüber dem schwachen Dollar, EUR/USD fällt um 0,36 Prozent auf 1,1252 und erholt sich vom am Dienstag erreichten Dreimonatstief von 1,1338.
Der Dollar derweil erholt sich gegenüber dem sicheren Yen vom tiefsten Stand seit 15 Monaten, USD/JPY stand zuletzt bei 115,00.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg um 0,22 Prozent auf 96,24 und erholte sich von einem am Dienstag erreichten Dreimonatstief von 95,68.
Die Anleger warten auf die im Laufe der Woche geplante Rede der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen. Vor allem hoffen sie dabei angesichts aktuell schwacher Wirtschaftsberichte auf mehr Klarheit über den weiteren Verlauf der Zinswende.