Investing.com - Das Pfund schiebt sich am Donnerstag am Dollar vorbei. Die Anleger warten ab, ob die Bank of England nach dem Brexit ihre Zinssätze auf ein Rekordniveau senken wird. Der Yen fällt gegenüber dem Dollar erneut auf ein Dreiwochentief.
GBP/USD erreichte ein Hoch von 1,3276 und notierte zuletzt um 0,52 Prozent höher bei 1,3213.
Die BoE gibt am Donnerstag ihre geldpolitische Entscheidung bekannt und veröffentlicht das Protokoll der Sitzung.
Die Bank of England könnte potenziell ihre Zinssätze von 0,5 auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent senken und quantitative Lockerungsmaßnahmen einführen, um den Aufprall der Wirtschaft nach dem Brexit zu dämpfen.
BoE-Direktor Mark Carney deutete bereits an, dass als Folge des EU-Austritts Großbritanniens geldpolitische Lockerungen erforderlich werden könnten.
Weitere Unterstützung fand Sterling, nachdem die neue Premierministerin Theresa May Philip Hammond als neuen Finanzminister bestellt hatte.
In einer Ansprache am Donnerstag sagte, Hammond, der den bisherigen Finanzminister George Osborne ersetzen wird, dass die Wirtschaft „einen Schock erlitten hatte“. Weder die Geschäftswelt noch die Verbraucher seien auf einen Brexit vorbereitet gewesen. Er werde allerdings alles Notwendige tun, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen und das Vertrauen wiederherzustellen.
Er bestätigte weiterhin, dass es in den kommenden Wochen keinen Notfallhaushaltsplan geben werde, wie es sein Vorgänger vorgeschlagen hatte.
Der Yen fällt gegenüber dem Dollar erneut auf ein Dreiwochentief, gedrückt durch die Aussichten auf neue geldpolitische Lockerungen in Japan.
USD/JPY steigt um 1,1 Prozent auf 105,65, den höchsten Stand seit dem 24. Juni und steigert damit seinen Wochengewinn auf 4,8 Prozent.
Die Währung verlor an Wert, nachdem die Regierungskoalition von Shinzo Abe nach den Parlamentswahlen am Sonntag ihre Unterhausmehrheit weiter ausbauen konnte. Der Sieg der Koalition nährte Hoffnungen auf neue Konjunkturmaßnahmen zum Ankurbeln des Wirtschaftswachstums.
Weiteren Dämpfer erfuhr Yen durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, dem zufolge der ehemalige Fed-Vorsitzende Ben Bernanke gegenüber einem der wichtigsten Berater von Abe „Helikoptergeld“ als Wirtschaftsmaßnahme vorgeschlagen hatte.
„Helikoptergeld“ ist ein geldpolitisches Konzept, bei dem das Zentralbankgeld direkt an Staatshaushalte oder Bürger ausgegeben wird.
Der Euro steigt gegenüber dem Dollar leicht an, EUR/USD steigt um 0,13 Prozent auf 1,1105.