Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag im nordamerikanischen Handel auf seinen Verlusten sitzengeblieben und wurde auf einem Fünfwochentief gehandelt, nachdem hochrangige Vertreter der Federal Reserve angedeutet hatten, dass eine baldige US-Zinserhöhung geplant ist.
Gold zur Lieferung im Dezember ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.317,20 USD die Feinunze gefallen und hat damit auf seinen niedrigsten Preis seit dem 26. Juli erreicht. Zuletzt wurde es um 14:37 MEZ mit einem Abschlag von 2,85 USD oder 0,21% zu 1.323,05 USD gehandelt.
Die Chancen für eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve in den kommenden Monaten sind stark gestiegen, nachdem die Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag gesagt hatte, dass die Argumente für eine Zinserhöhung stärker geworden sind, während der Vizechef der Zentralbank Stanley Fischer andeutete, dass eine Straffung der Geldpolitik schon auf der nächsten Notenbanksitzung im September kommen könnte.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com preisen die Investoren derzeit eine 36 prozentige Chance für eine Zinserhöhung im September ein, während die Wahrscheinlichkeit vor Yellens und Fischers Äußerungen noch auf 21% geschätzt worden war. Für Dezember stehen die Wetten auf 65%, verglichen mit 50% am Freitagmorgen.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Der US-Dollar ist am Montag auf seinen höchsten Stand in drei Wochen geklettert, da die Investoren begonnen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr einzupreisen.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, sprang auf ein Tageshoch von 95,79, seinem höchsten Kurs seit dem 12. August. Zuletzt stand er am Montag auf 95,75.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Die Investoren werden die nächsten US-Konjunkturdaten daraufhin analysieren, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in der Lage sein wird, einen Anstieg der Kreditkosten in den kommenden Wochen zu verkraften.
Das US-Handelsministerium hatte am Montag berichtet, dass der Kernindex der Verbraucherpreise im letzten Monat wie erwartet um 0,1% gestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Verbraucherpreise um 1,6% erhöht, was ungefähr den Prognosen entspricht.
Die Federal Reserve benutzt den Index als eine Entscheidungshilfe um zu ermitteln, ob sie die Zinsen anheben oder senken sollte, mit dem Ziel die Inflation auf oder unter 2% zu halten.
Der Report zeigte zudem, dass die Ausgaben der Privathaushalte im letzten Monat um 0,3% angestiegen sind, während die Privateinkommen um 0,4% zugenommen haben.