Investing.com - Gold-Futures stürzen am Donnerstag nach der Fed-Stellungnahme auf den niedrigsten Stand seit Januar. Die Bank gab ihre Einschätzungen zum Zeitpunkt einer Anhebung der Zinssätze bekannt.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange verlieren Gold-Futures zur Lieferung im Dezember 19,30 USD und bleiben bei 1.216,60 USD pro Feinunze, dem niedrigsten Stand seit dem 2. Januar.
Die Preise erholten zuletzt im europäischen Morgenhandel auf 1.223,70 USD pro Feinunze, ein Verlust von 1 Prozent oder 12,30 USD. Am Vortag sanken die Preise um 0,06 Prozent oder 80 US-Cents und schlossen bei 1.235,90 USD pro Feinunze ab.
Die Futures fanden Unterstützung bei dem Tiefpreis von 1.204,30 am 2. Januar und stießen bei 1.240,10 USD am 17. September auf Widerstand.
Die Fed reduzierte im Anschluss an die zweitägige Sitzung ihr monatliches Vermögenswerte-Kaufprogramm um weitere 10 Mrd. USD, somit läuft das Programm nächsten Monat planmäßig aus.
In ihrer Stellungnahme betonte die Fed zwar, dass die Zinssätze "für eine längere Zeit" nach dem Auslaufen der Staatsanleihenkäufe unverändert bleiben werden. Gleichzeitig ließ die Bank auch durchblicken, dass die Zinsen in einem schnelleren Tempo steigen werden.
Die durchschnittliche Einschätzung für Ende 2015 wurde von 1,125 im Juni auf 1,375 Prozent angehoben.
Höhere Fremdkapitalkosten werden als bearisch für Gold interpretiert, da das Edelmetall dann nur schwer mit Renditeanlagen konkurrieren kann.
In ihrer Stellungnahme bei der Pressekonferenz betonte die Fed-Vorsitzende Janet Yellen, dass der Zeitpunkt für eine Anhebung der Zinssätze von dem Ausmaß der konjunkturellen Erholung abhängen wird.
Der Dollar stieg gegenüber dem Yen auf den höchsten Stand seit sechs Jahren. Der Euro rutschte erneut auf den tiefsten Stand seit 14 Monaten, da die Märkte die Stellungnahme der Fed als hawkisch interpretiert haben.
Ein starker US-Dollar drückt für gewöhnlich die Goldpreise, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert mindert. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
Die Investoren warten ebenfalls auf das Ergebnis des Referendums über eine Unabhängigkeit Schottlands. Gegenwärtig lassen die Umfragen kein eindeutiges Ergebnis erkennen. Ein Ja zur Unabhängigkeit könnte zu einem Auseinanderfallen des Vereinigten Königreichs führen.
Silber zur Lieferung im Dezember fällt um 1,25 Prozent oder 23,4 US-Cents und handelt bei 18,50 USD pro Feinunze, dem niedrigsten Stand seit dem 28. Juni 2013.
Kupfer-Futures zur Lieferung im Dezember fallen um 0,28 Prozent oder 0,9 US-Cents und handeln mit 3,135 USD pro Pfund.
Früher am Tag veröffentlichte Daten belegten, dass die Hauspreise in China im August um eine Jahresrate von 0,5 Prozent gestiegen sind. Damit liegen sie nach einem Anstieg um 2,5 Prozent im Juli unter den Erwartungen von einer Zunahme um 2,3 Prozent.
Im Monatsvergleich fielen die Preise um 0,6 Prozent, es ist der vierte Abstieg in Folge. Die sinkenden Preise wecken Besorgnis über die Gesundheit des Immobilienmarktes.
China ist mit fast 40 Prozent des weltweiten Verbrauchs der weltweit wichtigste Kupferkonsument.