Investing.com - Die Goldpreise sind am Dienstag nahe einem Fünfeinhalb-Jahrestief geblieben, da im Markt auf eine US-Zinserhöhung im September spekuliert wird.
Die Goldfutures zur Lieferung im Dezember haben an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 1,30 USD oder 0,12% nachgegeben und wurden in den europäischen Morgenstunden zu 1.080,30 USD gehandelt.
Am Tag zuvor hatte sich Gold um 5,70 USD oder 0,52% verbilligt und war zu 1.089,40 USD aus dem Handel gegangen. Die Futures waren am 24. Juli auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief von 1.072,30 USD gefallen. Der Goldpreise hat im Juli um 79,50 USD oder 6,72% nachgegeben, sein größter monatlicher Verlust seit Juli 2013.
Gold hatte in den letzten Wochen unter schwerem Verkaufsdruck gestanden, da spekuliert wird, dass die Federal Reserve in den kommenden Monaten die Zinsen zum ersten Mal in neun Jahren anheben könnte.
Die Notenbank klang nach ihrer Sitzung in der letzten Woche etwas positiver zur wirtschaftlichen Lage, was die Möglichkeit lässt, dass die Zinsen schon im September zu steigen beginnen könnten.
Erwartungen auf höhere Kreditkosten sind schlecht für die Entwicklung des Goldpreises, da das Edelmetall Schwierigkeiten bekommt, sich gegenüber verzinsten Wertpapieren zu behaupten, wenn die Zinssätze ansteigen.
Die Investoren haben ihre Aufmerksamkeit auf wichtige Zahlen aus den USA gerichtet, die im Laufe des Tages bekannt gegeben werden, um weitere Hinweise auf den Zeitpunkt einer Zinsanhebung in den USA und die konjunkturelle Lage zu erhalten.
Die USA werden heute noch Zahlen zu den Auftragseingängen herausgeben. Die Marktteilnehmer werden sich zudem dem Beschäftigungsbericht vom Freitag widmen.
Zahlen vom Montag hatten eine Verschlechterung der Lage im produzierenden Gewerbe im Juli aufgezeigt. Zudem sind die Verbraucherausgaben im Juni so langsam wie seit vier Monaten nicht mehr gestiegen, was jedoch an den Erwartungen auf eine Zinserhöhung im September kaum etwas geändert hat.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag am Dienstagmorgen kaum verändert auf 97,53.
Der Dollarindex ist im Juli um 1,86% gestiegen, getragen von Erwartungen, dass die Federal Reserve die Zinsen schon im September anheben könnte, sollte die Konjunktur sich weiter wie erwartet verbessern.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Ebenfalls an der Comex gaben die Silberfutures mit Fälligkeit im September um 0,5 US-Cent oder 0,03% nach und wurden zu 14,51 USD die Feinunze gehandelt.
Ansonsten legte im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im September um 1,0 US-Cent oder 0,44% zu und wurde am Morgen in London zu 2,356 USD das Pfund gehandelt. Am Montag war Kupfer in der Folge schlechter Zahlen aus der chinesischen Industrie auf 2,321 USD eingebrochen, ein Stand wie er seit Juni 2009 nicht mehr gesehen worden ist.
Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe für Juli ist am Montag auf 47,8 gefallen, was sein niedrigster Wert seit Juli 2013 gewesen ist. Zuvor war ein vorläufiger Wert von 48,2 gemeldet worden.
Die Kupferhändler sehen in die Lage im produzierenden Gewerbe als einen Indikator für die gesamte Nachfrage des Landes nach Kupfer an, da das Metall in diesem Bereich weite Anwendung findet.
Der Preis für das Industriemetall ist im Juli um 25,1 US-Cent oder 9,6% gesunken, da schwere Kursverluste an den chinesischen Aktienmärkten das Zutrauen der Investoren erschüttert haben.
China ist mit ein Marktanteil von fast 40% im letzten Jahr der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.