Investing.com - Die Goldfutures sind im nordamerikanischen Handel am Dienstag zurück in Richtung 1.200 Dollarmarke gefallen und ihre Verluste aus der Nacht weiter ausgebaut, nachdem die US-Verbraucherausgaben im April so stark wie in sieben Jahren nicht mehr gestiegen waren, was es wahrscheinlicher macht, dass die Federal Reserve in den kommenden Monaten die Zinsen anheben wir.
Wie das Handelsministerium berichtete sind die Verbraucherausgaben im letzten Monat um 1,0% gestiegen und damit stärker als die Erwartungen auf eine Zunahme um 0,7%, während die Privateinkommen um 0,4% zulegten.
Unterdessen ist der Index der Verbraucherpreise ohne volatile Güter im abgelaufenen Monat wie erwartet um 0,2% gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Verbraucherpreise um 1,6% erhöht.
Die Federal Reserve benutzt den Index als eine Entscheidungshilfe um zu ermitteln, ob sie die Zinsen anheben oder senken sollte, mit dem Ziel die Inflation auf oder unter 2% zu halten.
Mehr Daten aus den USA gibt es um 15:45 MEZ, mit Wirtschaftsbarometer für den Raum Chicago, gefolgt von den Zahlen des Conference Board zum Verbrauchervertrauen im Mai um 16:00 MEZ.
Gute Zahlen könnten die Erwartungen auf einen Zinsschritt in den USA weiter erhöhen, der schon auf der nächsten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve vom 14. bis 15. Juni kommen könnte.
Gold zur Lieferung im Juni hat sich an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 4,65 USD oder 0,38% verbilligt und wurde um 14:45 MEZ zu 1.212,05 USD die Feinunze gehandelt.
Am Tag zuvor war der Goldpreis auf ein Sitzungstief von 1.199,00 USD gesunken, ein Niveau auf dem er seit dem 17. Februar nicht mehr gelegen hatte, da die Investoren die zunehmende Möglichkeit einer kurzfristigen Zinserhöhung in den USA einpreisen.
Erwartungen auf eine Zinserhöhung im Sommer waren gestiegen, nachdem die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen am Freitagabend gesagt hatte, dass ein Anheben der Zinsen in den kommenden Monaten angemessen wäre, sollte sich der Aufwärtstrend in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt fortsetzen.
Der Präsident der Fed in St. Louis James Bullard war der letzte Bankvertreter, der nahegelegt hatte, dass eine Zinserhöhung im Juni oder Juli eine tatsächlich möglich sei. Am Montag hatte Bullard in Seoul gemeint, dass die weltweiten Märkte anscheinend "gut vorbereitet" seien auf eine Zinserhöhung im Sommer.
Die Händler preisen nun eine 28 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung im Juni und eine 60 prozentige Chance für eine Erhöhung im Juli ein. Das sagt zumindest das FedWatch-Programm der CME Group (NASDAQ:CME). Die Wetten für September liegen bei ungefähr 68%.
Der US-Dollar hat sich gegenüber den anderen Leitwährungen in der Nähe seines höchsten Standes in mehr als zwei Monaten auf die Anzeichen hin behauptet, dass die Fed zusehends eine Zinserhöhung in Betracht zieht.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Die Goldfutures sind bisher im Mai um fast 7% gefallen, da die jüngsten Kommentare von Vertretern der Fed, sowie das Protokoll der Fed-Sitzung im April viele Analysten und Investoren überzeugt haben, dass eine Zinserhöhung im Juni oder Juli tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht.
Ansonsten brachen an der Comex die Silberfutures zur Lieferung im Juli um 23,4 US-Cent oder 1,44% ein und wurden am Morgen in New York zu 16,03 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures um 0,7 US-Cent oder 0,33% auf 2,107 USD das Pfund nachgaben.
Die Kupferhändler werden sich auf zwei am Mittwoch erscheinenden Berichten aus dem produzierenden Gewerbe in China konzentrieren, da sich die Sorgen über die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiterhin am Markt halten.
Das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt, da es für nahezu 45% der globalen Nachfrage aufkommt.