Investing.com - Die Goldpreise haben am Montag weitere Verluste erlitten, nachdem die US-Privatausgaben im Juni weitgehend den Markterwartungen entsprachen und so den Konjunkturoptimismus stützten, was eine Anhebung der Zinsen noch in diesem Jahr wahrscheinlicher macht.
Die Goldfutures zur Lieferung im Dezember sind an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 4,30 USD oder 0,39% gefallen und wurden in den US-Morgenstunden zu 1.090,80 USD gehandelt.
Die Futures waren am 24. Juli auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief von 1.072,30 USD gefallen. Der Goldpreise hat im Juli um 79,50 USD oder 6,72% nachgegeben, sein größter monatlicher Verlust seit Juli 2013.
Das US-Handelsministerium meldete, dass die Privatausgaben im Juni wie erwartet um 0,2% gestiegen sind. Im Mai hatten sie um 0,7% zugenommen, was eine Korrektur gegenüber den zuvor berichteten 0,9% ist.
Die Verbraucherausgaben haben den größten Anteil am US-Wirtschaftswachstum und stehen für 2/3 der Wirtschaftsleistung.
Der Report zeigte außerdem, dass die Privateinkommen im Juni um 0,4% gestiegen sind, was über den Vorhersagen einer Zunahme von 0,3% lag. Im Mai hatten die Einkommen noch um 0,4% zugenommen.
Unterdessen ist der Kernindex der Verbraucherausgaben im Juni wie erwartet um 0,1% gestiegen. Im Mai hatte es einen ebenso großen Zuwachs gegeben. Der Kernindex der Verbraucherpreise ist mit einer Jahresrate von 1,3% gestiegen, was über der geschätzten Zunahme von 1,2% lag, nachdem im Mai ein 1,3 prozentiger Anstieg gemeldet worden war.
Die Federal Reserve benutzt den Index als eine Entscheidungshilfe um zu ermitteln, ob sie die Zinsen anheben oder senken sollte, mit dem Ziel die Inflation auf oder unter 2% zu halten.
Später wird das Institute of Supply Management Zahlen zur Industrieproduktion herausgeben. Die Marktteilnehmer werden sich zudem dem Beschäftigungsbericht vom Freitag widmen.
Gold hatte in den letzten Wochen unter schwerem Verkaufsdruck gestanden, da spekuliert wird, dass die Federal Reserve in den kommenden Monaten die Zinsen zum ersten Mal in neun Jahren anheben könnte.
Die Notenbank klang nach ihrer Sitzung in der letzten Woche etwas positiver zur wirtschaftlichen Lage, was die Möglichkeit läßt, dass die Zinsen schon im September zu steigen beginnen könnten.
Erwartungen auf höhere Kreditkosten sind schlecht für die Entwicklung des Goldpreises, da das Edelmetall Schwierigkeiten bekommt, sich gegenüber verzinsten Wertpapieren zu behaupten, wenn die Zinssätze ansteigen.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist am Montagmorgen um 0,25% auf 97,58 gestiegen.
Der Dollarindex ist im Juli um 1,86% gestiegen, getragen von Erwartungen, dass die Federal Reserve die Zinsen schon im September anheben könnte, sollte die Konjunktur sich weiter wie erwartet verbessern.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Ebenfalls an der Comex gaben die Silberfutures mit Fälligkeit im September um 10,0 US-Cent oder 0,68% nach und wurden zu 14,64 USD die Feinunze gehandelt.
Ansonsten sackte im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im September um 3,1 US-Cent oder 1,32% ab und wurde am Morgen in New York zu 2,332 USD das Pfund gehandelt.
Zwei enttäuschende Berichte aus dem produzierenden Gewerbe haben Befürchtungen über den Zustand des Sektors in China Nachdruck verliehen.
Der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe für Juli ist am Montag auf 47,8 gefallen, was sein niedrigster Wert seit Juli 2013 gewesen ist. Zuvor war ein vorläufiger Wert von 48,2 gemeldet worden.
Unterdessen ist der amtliche Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe vom Sonnabend im letzten Monat auf 50.0 gefallen, nach 50,2 im Juni, da die Neuaufträge zurückgegangen sind.
Die Kupferhändler sehen in die Lage im produzierenden Gewerbe als einen Indikator für die gesamte Nachfrage des Landes nach Kupfer an, da das Metall in diesem Bereich weite Anwendung findet.
Der Preis für das Industriemetall ist im Juli um 25,1 US-Cent oder 9,6% gesunken, da schwere Kursverluste an den chinesischen Aktienmärkten das Zutrauen der Investoren erschüttert haben.
China ist mit ein Marktanteil von fast 40% im letzten Jahr der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.