NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Am Ölmarkt hat sich die Lage zu Beginn der Weihnachtswoche etwas entspannt. Aussagen von Vertretern der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), wonach die Talfahrt der Ölpreise nicht von langer Dauer sei, habe die Notierungen gestützt, hieß es aus dem Handel. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Februar 62,14 US-Dollar. Das sind 76 Cent mehr als am Freitag. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 53 Cent auf 57,66 Dollar.
Nach Einschätzung des Energieministers von Katar, Mohammed Saleh Al Sada, befindet sich der Ölmarkt in einer Korrekturphase. Derzeit sei nicht genau abzuschätzen, wie lange diese Phase andauern werde, sagte Al Sada am Wochenende auf einer Konferenz in Abu Dhabi. Er zeigte sich aber überzeugt davon, dass sich der Ölmarkt wieder stabilisieren wird. Das derzeitige Preisniveau begünstige effiziente Ölförderländer und belaste Produzenten mit hohen Kosten. Al Sada spielte damit auf die Ölförderung in den USA an, die mit der kostspieligen Fracking-Methode teurer produziert als die Opec-Staaten am Persischen Golf. Händler verwiesen zudem auf Meldungen aus China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hatte im November so viel Rohöl wie noch nie aus Russland importiert. Nach Angaben der Zollbehörde seien 3,31 Millionen Tonnen nach China geliefert worden und damit 65 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel hingegen zuletzt zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 55,52 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.