Frankfurt, 01. Sep (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben dem Ölpreis am Dienstag zugesetzt. Das Nordseeöl Brent LCOc1 und das US-Öl WTI CLc1 verbilligten sich in der Spitze um rund vier Prozent auf 52,16 und 47,23 Dollar je Fass, nachdem die Preise zu Wochenbeginn in die Höhe geschossen waren. Ein unerwartet deutlicher Rückgang der Ölförderung in den USA im Mai und Juni sowie Aussagen des Ölkartells Opec ID:nL5N1164QQ hatten Brent und WTI um mehr als acht Prozent verteuert.
Neben den Gewinnmitnahmen belasteten am Dienstag Händlern zufolge auch enttäuschende Konjunkturdaten aus China die Preise. Die Industrieproduktion im August ist in der - nach den USA - zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt abermals zurückgegangen und hat damit die Furcht vor einer immer stärker abflauenden Konjunktur genährt. Auch der Dienstleistungssektor verlor an Schwung ID:nL5N11704X . China ist einer der größten Konsumenten von Industrierohstoffen wie Öl und Kupfer CMCU3 .
In den vergangenen Monaten war der Ölpreis aus Sorge vor einer rückläufigen Nachfrage bei einem weltweiten Überangebot ordentlich ins Rutschen geraten. Seit Donnerstag machten Brent und WTI allerdings etwas Boden gut. Der Preis für das US-Öl WTI stieg bis Montagabend um mehr als 27 Prozent - einen solchen Preissprung in so kurzer Zeit gab es zuletzt vor einem Vierteljahrhundert.
Grund für die Entwicklung zu Wochenbeginn war eine Mitteilung der US-Energiebehörde EIA, wonach die Ölproduktion in den USA im Juni um 100.000 Fass (1 Fass = 159 Liter) pro Tag auf 9,3 Millionen Fass gesunken ist. Vor wenigen Wochen noch war die Behörde von einem Zuwachs um knapp 150.000 Fass ausgegangen. Zudem trieb eine Erklärung des Ölkartells Opec die Preise. Die Förderländer hatten sich besorgt über die jüngste Preis-Talfahrt geäußert und angekündigt, mit anderen Produzenten das Gespräch zu suchen.