Investing.com - West Texas Intermediate-Futures halten sich am Mittwoch über der 50-USD-Marke, die Gewinne dürften jedoch begrenzt bleiben. Die wöchentlichen Vorratszahlen aus den USA, die im Laufe des Börsentages erwartet werden, sollen einen Anstieg der Rohöl-Vorräte auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen belegen.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im April im europäischen Morgenhandel mit 50,86 USD pro Barrel, ein Anstieg von 0,66 Prozent oder 34 Cents.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 27. Februar um 2,9 Mio. Barrels zugenommen hatten. Die Erwartungen gingen von einem Zuwachs um 4,0 Mio. Barrels aus. Daraufhin schnellten die Preise um 1,88 Prozent oder 93 US-Cents hoch und pendelten sich bei 50,52 USD pro Barrel ein.
Laut API-Bericht nahmen die Benzinvorräte um 530.000 Barrels zu. Destillatvorräte sanken um 296.000 Barrels.
Der heute im Laufe des Tages veröffentlichte Regierungsbericht zu Vorratszahlen soll für die vergangene Woche einen Anstieg der Rohölvorräte um 4,2 Mio. Barrels widerspiegeln, die Benzinvorräte sollen um 1,9 Mio. Barrels abgenommen haben.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 33 auf 986 zurück. Damit liegt sie auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 2011.
Die Anzahl der Förderungsanlagen ging in den vergangenen 20 Wochen stetig zurück, nachdem sie im Oktober ein Allzeithoch von 1609 erreicht hatte.
Diese Entwicklung wurde von den Marktteilnehmern mit Interesse verfolgt. Die Anleger hoffen auf Anzeichen für ein Ende der Überversorgung der globalen Ölmärkte.
Dennoch liegen die Ölvorräte in den USA auf den höchsten Stand seit mindestens 80 Jahren. Dies deutet darauf hin, dass die niedrigen Preise sich noch nicht auf die Produktionszahlen ausgewirkt haben.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent-Öl zur Lieferung im April um 0,69 Prozent oder 42 US-Cents und handelte bei 60,60 USD pro Barrel.
Am Dienstag schnellten in London gehandelte Brent-Futures um 1,48 USD oder 2,49 Prozent hoch, nachdem Saudi-Arabien den offiziellen Verkaufspreis für sein Öl für Käufer aus Asien und den USA erhöht hatte.
Dieser scharfe Anstieg trug weiter zu den starken Preisschwankungen der vergangenen Wochen bei. An 27 der vergangenen 40 Börsentage schwankten die Ölpreise innerhalb einer Sitzung um 2 Prozent nach oben und nach unten.
Die Spanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 9,74 USD pro Barrel. Bei Börsenschluss am Dienstag lag sie bei 10,50 USD.
Ölpreise verloren in den vergangenen Monaten dramatisch an Wert. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder senkte trotz Aufrufen seitens mehrerer Länder ihre Produktionszahlen nicht und auch die USA förderten so viel wie zuletzt vor über dreißig Jahren. Dadurch kamen es auf den globalen Ölmärkten zu einer Überversorgung.