Investing.com - Die Ölfutures haben sich am Freitag von ihrem höchsten Niveau seit November zurückgezogen, da Nachrichten von einem Anstieg der Monatsproduktion in den Staaten der Organisation Erdölexportierender Länder den Sorgen über eine globale Ölschwemme noch einmal Nachdruck verliehen hat.
An der ICE Futures Exchange in London erreichte Brent zur Lieferung im Juni ein Tageshoch von 48,26 USD das Fass und erreichte damit auf sein höchstes Niveau seit dem 6. November, bevor sein Preis zu fallen begann und es den Handel am Freitag mit einem Verlust von 40 US-Cent oder 0,84% das Fass beendet hat.
Die Förderung der Opec ist im April auf ihren höchsten Stand in der jüngeren Geschichte geklettert, so befand eine Umfrage von Reuters vom Freitag, da die Produktionssteigerungen im Iran und im Irak den Streik in Kuwait und andere Probleme mehr als kompensiert haben.
Der Umfrage nach ist die Förderung in der Opec im April auf 32,64 Millionen Fass angestiegen, nach 32,47 Millionen Fass im Vormonat, womit die Sorgen über eine massive Überversorgung auf den globalen Energiemärkten neue Nahrung bekommen haben.
Trotz des leichten Rückgangs am Freitag sind die Brent-Futures in London in dieser Woche um 3,00 USD oder 6,69% gestiegen, was ihr vierter Wochengewinn in Folge ist. Im letzten Monat sind die Preise sogar um 21,5% in die Höhe geschnellt.
Die Brent-Futures sind um circa 45% im Plus, seit sie Mitte Februar kurzzeitig unter die 30 Dollarmarke fielen, obwohl die Gespräche auf dem Gipfel von Doha im April ergebnislos verlaufen waren. Dort hatten Opec und Nicht-Opecländer versucht sich auf ein Einfrieren der Fördermenge zu einigen. Die Opec wird am 2. Juni in Wien wieder zusammentreffen und könnte die Initiative zum Einfrieren der Förderung noch einmal diskutieren.
Ansonsten ist an der New York Mercantile Exchange der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im Juni um 11 US-Cent oder 0,24% zurückgegangen und lag am Ende der Woche auf 45,92 USD das Fass. Der Preis war zuvor auf 46,78 USD geklettert, ein Niveau er es seit dem 4. November nicht mehr innegehabt hatte.
In dieser Woche sind die Ölfutures in New York um 2,17 USD oder 5,01% gestiegen und haben ihren vierten Wochengewinn in Folge verbucht. Der US-Benchmark hat den April mit einem Preisaufschlag von nahezu 20% beendet.
Die Ölpreise an der Nymex sind um fast 50% gestiegen, seit sie am 11. Februar auf ein 13-Jahrestief von 26,05 USD gefallen waren, da der Rückgang der US-Schieferölproduktion die Stimmung am Markt verbessert hat. Der Öldienstleister Baker Hughes meldete am Freitag, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 11 auf 332 gesunken ist. Zur gleichen Zeit waren im vergangenen Jahr noch 679 Ölbohrplattformen in Betrieb.
Analysten haben jedoch gewarnt, dass das Marktumfeld aufgrund der anhaltenden Ölschwemme schwach geblieben ist. Die US-Rohölvorräte sind der US-Energieinformationsbehörde zufolge in der letzten Woche um 2,0 Millionen Fass auf ein Allzeithoch von 540,6 Millionen Fass gestiegen.
Unterdessen betrug der Aufpreis eines Kontrakts auf Brent gegenüber der Sorte West Texas Intermediate 1,45 USD, während die Differenz am Donnerstag noch auf 1,74 USD gelegen hatte.
In der kommenden Woche werden sich die Ölhändler auf die US-Lagerdaten vom Dienstag und Mittwoch konzentrieren, um neue Signale über das Verhältnis der Nachfrage zum Angebot zu bekommen.
Die Ölhändler werden auch ein Auge auf die monatlichen Konjunkturdaten aus der Industrie aus den USA und China werfen, um die Stärke der Weltwirtschaft einschätzen zu können. Die USA und China sind die beiden weltgrößten Verbraucher von Öl und Zahlen aus der erzeugenden Industrie werden als Indikatoren für die künftige Nachfrage benutzt.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 2. Mai
Das Institute of Supply Management gibt seinen Bericht zur Industrieproduktion in den USA heraus.
Dienstag, den 3. Mai
In China wird der privat erstellte Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe erscheinen.
Später gibt das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten heraus.
Mittwoch, den 4. Mai
In den USA erscheint der ADP-Beschäftigungsreport, sowie Datenn vom ISM zum Dienstleistungssektor, während die US-Energieinformationsbehörde wird ihren wöchentlichen Report zu den Öl- und Benzinvorräten herausgibt.
Donnerstag, den 5. Mai
Die USA geben die Erstanträge auf Arbeitslosengeld heraus.
Freitag, den 6. Mai
Die USA runden die Woche mit einem wichtigen Beschäftigungsbericht ab, während Baker Hughes seine wöchentliche Zählung der sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen veröffentlicht.