Investing.com - Die Ölfutures haben den Handel am Freitag im Minus beendet, aber dennoch ihre dritte Woche in Folge mit einem Gewinn beendet, angesichts wachsender Sorgen über globale Versorgungsschwierigkeiten.
Sowohl Brent als auch die Sorte West Texas Intermediate haben in dieser Woche zum ersten Mal seit Oktober die 50-Dollarmarke geknackt, da die Händler die Förderprobleme in Nigeria, Frankreich, Kanada und Venezuela im Auge haben.
An der ICE Futures Exchange in London ist Öl der Sorte Brent zur Lieferung im August um 22 US-Cent oder 0,44% gefallen und hat die Woche zu 49,95 USD das Fass beendet. Trotz des kleinen Verlustes am Freitag sind die Brent-Futures in London in dieser Woche um 1,23 USD oder 2,46% gestiegen.
Am Donnerstag war der Preis von Brent auf 50,96 USD geschnellt, ein Niveau auf dem es seit dem 12. Oktober nicht mehr gelegen hatte, da ungeplante Lieferunterbrechungen in Afrika und Nordamerika die Sorgen über eine globale Ölschwemme abflauen ließen.
Der Preis der Brent-Futures ist um etwa 85% gestiegen, seit er Mitte Februar kurzzeitung unter 30 Dollar das Fass gefallen war.
Ansonsten ist an der New York Mercantile Exchange der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im Juli um 15 US-Cent oder 0,30% zurückgegangen und lag am Ende der Woche auf 49,33 USD das Fass. Für die gesamte Woche jedoch sind die Ölfutures in New York um 92 US-Cent oder 1,86% gestiegen.
Am Donnerstag war der Ölpreis an der Nymex auf 50,21 USD gestiegen und hatte damit seinen höchsten Stand seit dem 9. Oktober erreicht. US-Ölfutures an der Nymex sind um fast 80% gestiegen, seit sie am 11. Februar auf ein 13-Jahrestief von 26,05 USD gefallen waren, da der Rückgang der US-Schieferölproduktion die Stimmung am Markt verbessert hat.
Der Branchendienstleister Baker Hughes meldete am Freitagabend, dass die Anzahl der Ölbohrplattformen in den USA in der letzten Woche um zwei auf 316 gefallen ist. Damit hat sich der Trend der rückläufigen Ölexploration weiter fortgesetzt.
Unterdessen lag der Aufpreis eines Kontrakts auf Brent gegenüber der Sorte West Texas Intermediate am Freitag auf 62 US-Cent, während die Differenz am Donnerstag noch 69 US-Cent betragen hatte.
In der kommenden Woche werden sich die Ölhändler auf die US-Lagerdaten vom Mittwoch und Donnerstag konzentrieren, um neue Signale über das Verhältnis der Nachfrage zum Angebot zu bekommen. Die Berichte werdne einen Tag später als üblich herauskommen, da am Montag in den USA Volkstrauertag ist.
Die Marktteilnehmer werden nach weiteren Förderproblemen in der Welt Ausschau halten, welche den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen könnten.
Unterdessen wird am Ölmarkt der Gipfel der Organisation Erdölexportierender Länder am Donnerstag in Wien mit Spannung erwartet. Die meisten Analysten am Markt glauben, dass das Ölkartell trotz steigender Preise seine Förderquoten unverändert lassen wird.
Der jüngste Gipfel des Ölkartells in Katar im April hatte ohne eine Einigung auf ein Einfrieren der Produktionsmenge auf ihrem gegenwärtigen Niveau geendet, da Saudi-Arabien darauf bestanden hatte, dass der Iran Teil des Abkommens sein müsse.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 30. Mai
Die US-Märkte bleiben am Monat wegen des Volkstrauertages geschlossen
Mittwoch, den 1. Juni
Das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Donnerstag, den 2. Juni
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Die Organisation Erdölexportierender Länder wird am Donnerstag in Wien ihre Strategie bezüglich der Förderquoten diskutieren.
Freitag, den 3. Juni
Baker Hughes wird seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA herausgeben.