Investing.com - Goldpreise ziehen am Donnerstag im europäischen Handel leicht an. Anhaltende Unsicherheit über die Geldpolitik der Federal Reserve Bank sowie den Ausgang der US-Wahlen fördern die Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen.
Gold-Futures zur Lieferung im Dezember an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handeln um 07:15 Uhr GMT oder 03:15 Uhr ET mit 1.268,95 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 0,19 Prozent oder 2,35 $.
Am Vortag fiel der Preis für das gelbe Metall von einem Dreiwochenhoch von 1.277,20 $ um 7,00 $ oder 0,55 Prozent.
Die Prognosen für Gold bleiben eher gemäßigt. Positive Wirtschaftsdaten aus den USA und hawkishe Kommentare einiger Fed-Beamter verstärken die Hoffnungen auf eine Anhebung der Leitzinsen noch vor Jahresende.
Die nächste Fed-Sitzung findet im November statt, allerdings ist eine Zinsanhebung kurz vor der Präsidentschaftswahl eher unwahrscheinlich.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge preisen die Händler für Dezember eine 78-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung ein.
Das Edelmetall reagiert empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Der US Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, lag zuletzt bei 98,70. Am Anfang der Woche erreichte der Index mit 99,09 den höchsten Stand seit drei Monaten.
Ein starker US-Dollar drückt für gewöhnlich die Goldpreise, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert mindert. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
Im Laufe des Tages steht die Veröffentlichung zahlreicher Wirtschaftsdaten bevor, einschließlich der wöchentlichen Arbeitsloseneinträge, Auftragszahlen für langlebige Güter und bevorstehende Eigenheimverkäufe. Darüber hinaus warten die Anleger auf Zahlen zum Wirtschaftswachstum der USA im dritten Quartal, die am Freitag veröffentlicht werden. Man hofft auf Hinweise auf die zukünftige Richtung der Geldpolitik.
Ebenfalls an der Comex fällt Silber zur Lieferung im Dezember um 0,1 Prozent oder 1,8 Cents auf 17,60 $ pro Feinunze. Kupfer fällt um 0,68 Prozent oder 1,5 US-Cents auf 2,131 $ pro Pfund.
Früher am Tag veröffentlichte Daten aus China zeigten, dass der Gewinnanstieg der chinesischen Industrieunternehmen im September stark zurückgegangen ist. Wichtige Gewerbesektoren strauchelten infolge schwacher Aktivität und steigender Schulden. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die zweitgrößte Wirtschaft der Welt weiterhin kraftlos bleibt.
Gewinne im Industriesektor stiegen der nationalen Statistikbehörde zufolge im vergangenen Monat um 7,7 Prozent, im August wurden noch 19,5 Prozent verzeichnet.
China ist mit fast 45 Prozent des weltweiten Verbrauchs der wichtigste Kupferkonsument.