Investing.com - West Texas Intermediate Öl-Futures handeln am Donnerstag beim tiefsten Stand seit 17 Monaten. Umfangreiche Ölvorräte und eine schwache Nachfrage wirken sich aus.
An der New York Mercantile Exchange handelt US-Rohöl zur Lieferung im November im europäischen Morgenhandel mit 89,72 USD pro Barrel. Gegenüber dem Schlusspreis am Mittwoch ist es ein Verlust von 1,01 USD.
Früher am Tag erreichten die Ölpreise ein Sitzungstief von 89,49, den tiefsten Stand seit April 2013.
Öl-Futures an der Nymex fanden breite Unterstützung bei dem Tiefpreis von 89,21 USD pro Barrel am 24 April 2013 und stießen beim Höchststand von 92,96 USD pro Barrel am 1. Oktober auf Widerstand.
Am Vortag verloren die Ölpreise 43 US-Cents, nachdem die Energy Information Administration bekannt gab, dass die US-Rohölvorräte letzte Woche um 1,4 Mio. Barrels abgenommen haben, entgegen den Erwartungen von einem Anstieg um 0,7 Mio. Barrels.
Der Bericht zeigte ebenfalls, dass die Rohölvorräte in Cushing, Oklahoma, dem Lieferpunkt für WTI-Verträge, in der vergangenen Woche um 315.000 auf 20,5 Mio Barrels angestiegen sind.
Nachfrage nach riskanteren Anlagen ließ nach, nachdem eine Reihe enttäuschender Berichte zum verarbeitenden Gewerbe belegt hatte, dass die Industrieaktivität in den USA im letzten Monat weiter als erwartet zurückgegangen ist. Der Verarbeitungssektor Deutschlands rutschte gar in den Kontraktionsbereich und in China blieb die Aktivität auf dem Vormonatsniveau.
Besorgnis über die Demonstrationen in Hongkong sowie ein bestätigter Ebola-Fall in den USA hemmte ebenfalls die Risikobereitschaft.
Die Investoren erwarten nun die Veröffentlichung der aktuellen US-Beschäftigtenzahlen am Freitag, diese sollen Hinweise auf die Gesundheit des Arbeitsmarktes liefern, die als Schlüsselfaktor für die zukünftige Richtung der Geldpolitik gilt.
Die Marktteilnehmer warten auf die im Laufe des Tages bevorstehenden Ergebnisse der EZB-Ratssitzung. Man hofft auf weitere Details zu den im September verkündeten ABS-Käufen.
An der ICE Futures Exchange in London ging Brent-Öl zur Lieferung im November um 1,45 USD nach unten und notiert im US-Morgenhandel mit 92,71 USD pro Barrel.
In London gehandelte Brent-Öl-Futures stürzten früher am Tag mit 92,59 USD pro Barrel auf den tiefsten Stand seit Juni 2012. Weltweite Vorräte werden trotz der Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten als umfangreich eingestuft.