Investing.com - West Texas Intermediate-Futures erholen sich am Donnerstag von ihrem Vierwochentief. Die wöchentlichen Vorratszahlen aus den USA, die im Laufe des Börsentages erwartet werden, sollen einen schnelleren Rückgang der Vorräte als erwartet belegen.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im Juli im europäischen Morgenhandel mit 57,81 $ pro Barrel, ein Anstieg von 0,53 Prozent oder 30 Cents.
Der heute im Laufe des Tages veröffentlichte Regierungsbericht zu Vorratszahlen soll für die vergangene Woche einen Rückgang der Rohölvorräte um 0,9 Mio. Barrels widerspiegeln, die Benzinvorräte sollen um 0,5 Mio. Barrels abgenommen haben.
Aufgrund des US-Memorial Day-Feiertages am Montag wird der Bericht einen Tag später veröffentlicht.
Nach Börsenschluss am Mittwoch meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 22. Mai um 1,3 Mio. Barrels zugenommen haben. Es ist die erste Zunahme in vier Wochen.
Am Vortag fielen die Futures in New York mit 57,36 $ auf den niedrigsten Stand seit dem 29. April und pendelten sich schließlich bei 57,51 $ ein, ein Abstieg von 52 US-Cents oder 0,9 Prozent. Ein durchgehend starker Dollar sowie Befürchtungen, dass die US-amerikanische Schieferölproduktion in den kommenden Monaten wieder zunehmen wird, drücken auf die Preise.
US-Öl-Futures befanden sich in den vergangenen Sitzungen unter Druck. Anzeichen für einen erneuten Anstieg der Förderaktivitäten wirken sich negativ aus.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um nur eine Anlage auf 659 zurück.
Diese Entwicklung wurde von den Ölhändlern mit Interesse verfolgt. Die Anleger hoffen auf Anzeichen für ein Ende der Überversorgung der globalen Ölmärkte.
Der Förderungsrückgang verlief in den vergangenen Wochen jedoch langsamer, was zu verstärkten Spekulationen darüber führte, dass die Ölgesellschaften ihre Produktionszahlen wieder hochschrauben werden, sobald sich die Preise beim gegenwärtigen Niveau eingependelt haben.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im Juli um 0,92 Prozent oder 57 US-Cents und handelte bei 62,63 $ pro Barrel. Am Dienstag fielen die Brent-Preise auf 91,96 $ pro Barrel, den niedrigsten Stand seit dem 22. April. Letztendlich schlossen die Futures mit 2,61 Prozent oder 1,66 $ Abstieg bei 62,06 $ pro Barrel.
In den vergangenen Sitzungen wirkten sich die hohen Produktionszahlen der OPEC äußerst negativ auf die Brent-Preise aus. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder wird bei ihrer Sitzung am 5. August trotz der anhaltenden Sorgen um eine globale Überversorgung ihre Produktionsvorgaben voraussichtlich nicht ändern.
Die Spanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 4,82 $ pro Barrel. Am Mittwoch bei Börsenschluss lag sie bei 4,55 $ pro Barrel.
Der Dollar steigt gegenüber Yen mit 124,30 auf den höchsten Stand seit dreizehn Jahren. Hoffnungen auf eine kurzfristigere Anhebung der Fed-Leitzinsen angesichts der Erholung der US-Wirtschaft fördern den Dollarkurs.
Der Euro konnte sich von seinen Verlusten erholen. Die griechische Regierung gab bekannt, sie arbeite an dem Entwurf eines Abkommens mit seinen internationalen Gläubigern, und weckte Hoffnungen auf Fortschritte bei den langwierigen Verhandlungen um weitere Finanzierungshilfen aus dem Rettungsprogramm.
Vertreter der Europäischen Gemeinschaft schraubten die Erwartungen jedoch herunter. Es stehe noch viel Arbeit an, bevor es zu einer Vereinbarung kommen kann.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 0,24 Prozent auf 97,88 und verließ das am Mittwoch erreichte Fünfwochenhoch von 97,88.
Im Laufe des Tages veröffentlichen die USA den wöchentlichen Bericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung sowie Daten zu bevorstehenden Eigenheimverkäufen. Die Anleger erhoffen sich neue Hinweise auf die Konjunkturstärke des Landes.
In der vergangenen Woche veröffentlichte Wirtschaftsdaten, einschließlich der Berichte zur Inflation, Verkäufen neuer Eigenheime, Geschäftsinvestitionen und Verbrauchervertrauen zeichneten ein einheitliches Bild einer Konjunktur, die nach einem Durchhänger im ersten Quartal wieder an Dynamik gewinnt. Dadurch wird auch eine Anhebung der Leitzinsen im Laufe des Jahres immer wahrscheinlicher.