Investing.com - West Texas Intermediate gleicht am Mittwoch seine Verluste aus und handelt über der 48-$-Marke, nachdem Daten aus den USA einen über den Erwartungen liegenden Rückgang der Vorräte belegt hatten.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im September mit 47,40 $ pro Barrel bei einem Sitzungstief. Im US-Morgenhandel erholten sich die Futures dann mit 1,06 Prozent oder 51 US-Cents Anstieg auf 48,49 $. Vor der Veröffentlichung des Versorgungsberichts lagen die Ölpreise bei 47,74 $ pro Barrel.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 24. Juli um 4,2 Mio. Barrels zurückgegangen sind.
Die Markterwartungen gingen von einem Rückgang der Vorräte um 0,2 Mio. Barrels aus. Das American Petroleum Institute meldete am Dienstag einen Rückgang um 1,9 Mio. Barrels.
Die Bestände in Cushing (Oklahoma), dem wichtigsten Lieferort für Nymex-Öl, fielen in der vergangenen Woche um 212.000 Barrels an. Prognostiziert wurde nach einer Zunahme um 813.000 eine erneute Zunahme von 250.000.
Die Gesamtölvorräte in den USA betrugen in der vergangenen Woche 459,7 Mio. Barrels und blieben damit auf dem höchsten Stand seit 80 Jahren.
Laut Bericht nahmen die Benzinbestände um 0,4 Mio. Barrels ab, während die Destillatvorräte um 2,6 Mio. Barrels zugenommen haben.
Am Dienstag brachen die Öl-Futures an der NYMEX mit 46,68 $ auf ein Viermonatstief ein. In New York gehandelte Öl-Futures verloren im Juli 21 Prozent ihres Wertes. Besorgnis über eine zu hohe Ölförderungsrate in den USA wirkt sich aus.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge stieg die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 21 auf 659 an. Es ist der höchste Anstieg seit Mai.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent Öl-Futures zur Lieferung im September mit 52,53 $ pro Barrel auf ein Sitzungstief. Zuletzt handelten die Futures um 0,57 Prozent oder 30 US-Cents höher bei 53,60 $ pro Barrel.
Am Vortag fielen die Brent-Futures auf 52,28 $ pro Barrel, den tiefsten Stand seit dem 30. Januar. Anhaltende Besorgnis über eine Überversorgung der globalen Märkte treibt die Preise weiter nach unten.
Im Juli sanken die Brent-Preise um 18 Prozent, vor allem getrieben von der Sorge um eine Überflutung der Märkte mit iranischem Öl.
Das lang ersehnte Abkommen zwischen Iran und den sechs Weltmächten sieht eine Aufhebung der Sanktionen gegen das Land im Gegenzug gegen eine Einschränkung des Atomprogramms vor. Meldungen zufolge stehen in Iran 30 Mio. Barrels Öl zum Export bereit.
Berichte über rekordträchtige iranische Ölexporte sowie robuste Produktionszahlen aus Saudi-Arabien tragen ebenfalls zum Preisrückgang bei.
Die weltweite Erdölproduktion übersteigt die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.
Die Preisspanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 5,11 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss am Dienstag lag sie bei 5,32 $.
Weitere Nachrichten: Fed-Sprecher sollen bei der im Laufe des Börsentages bevorstehenden Stellungnahme der Bank weitere Signale für eine Anhebung der Zinssätze im September liefern, vorausgesetzt die Wirtschaft entwickelt sich weiterhin erwartungsgemäß.