Investing.com - West Texas Intermediate-Futures steigen am Mittwoch auf den höchsten Stand des Jahres. Die wöchentlichen Vorratszahlen aus den USA, die im Laufe des Börsentages erwartet werden, sollen einen langsameren Anstieg der Vorräte als erwartet belegen.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im Juni mit 61,67 $ pro Barrel bei einem Sitzungshoch und beim höchsten Stand seit dem 11. Dezember. Im europäischen Morgenhandel handelten die Futures dann mit 1,63 Prozent oder 98 US-Cents Anstieg bei 61,39 $. Am Vortag schnellten die Preise an der Nymex um 2,49 Prozent oder 1,47 USD ein und schlossen bei 60,40 $ pro Barrel.
Der heute im Laufe des Tages veröffentlichte Regierungsbericht zu Vorratszahlen soll für die vergangene Woche einen Anstieg der Rohölvorräte um 1,5 Mio. Barrels widerspiegeln, die Benzinvorräte sollen um 0,9 Mio. Barrels zugenommen haben.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 1. Mai um 1,5 Mio. Barrels abgenommen haben. Der Bericht zeigte ebenfalls, dass die Rohölvorräte in Cushing, Oklahoma, dem Lieferpunkt für WTI-Verträge, um 336.000 Barrels zurückgegangen sind.
US-Öl-Futures fielen am 29. Januar auf ein Fünfjahrestief, stiegen jedoch seitdem infolge von Erwartungen, dass die Schieferölproduktion im Land ihren Höhepunkt erreicht hat und in den kommenden Monaten zurückgehen wird, um beinahe 30 Prozent.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 24 auf 679 zurück. Der Abbau der Anlagen geht somit in seine 21. Woche.
Diese Entwicklung wurde von den Marktteilnehmern mit Interesse verfolgt. Die Anleger hoffen auf Anzeichen für ein Ende der Überversorgung der globalen Ölmärkte.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im Juni um 1,18 Prozent oder 80 US-Cents und handelte bei 68,32 $ pro Barrel. Zuvor erreichten die Futures mit 68,65 $ ein Sitzungshoch und den höchsten Stand seit dem 8. Dezember. Am Dienstag stiegen die Brent-Preise um 1,61 Prozent oder 1,07 $ und schlossen bei 67,52 $ pro Barrel.
Die Spanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 6,92 $ pro Barrel. Am Dienstag bei Börsenschluss lag sie bei 7,12 $ pro Barrel.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte früher am Tag um 0,45 Prozent runter auf 94,84.
Der Kursabsturz des Dollars kam, nachdem das US-Handelsministerium für März eine Ausweitung des Handelsdefizits um 43,1 Prozent auf 51,4 Mrd. Dollar gemeldet hatte. Ein starker Anstieg der Einfuhrzahlen sorgte für die größten Einbußen seit Oktober 2008.
Vorläufige Regierungsangaben zum Wirtschaftswachstum für das erste Quartal gingen in der vergangenen Woche von einer weit kleineren Bilanzlücke aus. Die aktuellen Zahlen lassen Befürchtungen aufkommen, dass die Konjunktur in den ersten drei Monaten des Jahres zurückgegangen sein könnte.
Die Anleger warten auf den im Laufe des Tages bevorstehenden ADP-Bericht zum Beschäftigtenwachstum im Privatsektor für April. Auch die Rede der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen wird mit Spannung erwartet, vor allem hoffen die Märkte dabei auf Hinweise auf einen möglichen Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung.
Ebenfalls mit Spannung erwartet wird die Veröffentlichung des wöchentlichen Regierungsberichts zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft.
Eine Reihe schwacher Daten verstärken die Mutmaßungen darüber, dass die Federal Reserve Bank den Zeitpunkt für eine Anhebung der Zinssätze auf das Ende des Jahres verschieben könnte, anstatt ihre Geldpolitik, wie bisher angenommen, im Sommer wieder anziehen zu wollen.