Investing.com - Futures auf Öl der Sorte West Texas Intermediate legten am Dienstag leicht zu, als die Akteure am Markt die künftige Nachfrage aus den USA einschätzten, während sie neue Entwicklungen in der Ukraine und dem Nahen Osten abwarteten.
An der New York Mercantile Exchange kletterte US-Rohöl zur Lieferung im September auf ein Sitzungshoch von 103,38 USD das Fass, sein höchster Stand seit dem 9. Juli, bevor es später seine Gewinne teilweise wieder abgab und bei 103,15 USD, mit einem Aufschlag von 0,28% oder 28 US-Cent, am europäischen Vormittag gehandelt wurde.
US-Ölfutures hatten am Montag um 0,89% oder 91 US-Cent zugelegt und bei einem Stand von 102,86 USD aus dem Handel gegangen. In New York gehandelte Ölfutures werden wahrscheinlich bei 101,48 USD das Fass, ihr Tief vom 21. Juli, Unterstützung finden und bei ihrem Hoch vom 9. Juli bei 103,62 USD das Fass auf Widerstand treffen.
Die Marktteilnehmer warten die wichtigen, wöchentlichen Vorratsdaten aus den USA ab, um die Nachfragestärke in dem größten Ölverbraucher der Welt abschätzen zu können.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Tages seinen Bericht zu den Ölvorräten publizieren, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 18. Juli um 2,8 Millionen Fass zurückgegangen sind.
Außerdem kletterte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im September an der ICE Futures Exchange in London um 0,36% oder 39 US-Cent auf einen Stand von 108,07 USD das Fass.
Die Stimmung am Markt erholte sich, nachdem der prorussische Rebellenführers Aleksander Borodai den Flugschreiber der abgeschossenen malaysischen Passagiermaschine an Experten aus Malaysia übergab.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am Montag einstimmig eine Resolution verabschiedet, die eine internationale Untersuchung des Vorfalls und uneingeschränkten Zugang zur Absturzstelle verlangte.
Die USA hatten zunächst prorussische Separatisten für die Tat verantwortlich gemacht, während Russland und die Ukraine sich gegenseitig beschuldigten hinter dem Anschlag zu stehen.
Die Außenminister der Europäischen Union werden im Verlauf des heutigen Tages zusammentreffen, um eine neue Runde von Sanktionen gegen Russland zu diskutieren, da das Land weiterhin die Souveränität der Ukraine verletze und Separatisten unterstütze.
Russland ist einer größten Förderer und Exporteur von Öl und Gas der Welt.
Unterdessen haben die Vereinigten Staaten neue Anstrengungen unternommen, einen Waffenstillstand im Gazastreifen herbeizuführen, während die Kämpfe zwischen israelischen Sicherheitskräften und Anhängern der Hamas sich fortsetzten.
Der US-Außenminister John Kerry und der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki Moon haben sich nach Kairo begeben, um Verhandlungen zur Beendigung des Blutvergießens zu führen.
Die Marktteilnehmer befürchten, dass eine Eskalation des Konflikts die Nachbarstaaten hineinziehen und Öllieferungen beeinträchtigen könnte.