Investing.com - Die Ölpreise haben am Montag im Nordamerikahandel ihre Talfahrt fortgesetzt und sind auf ein neues 11-Wochentief gefallen, angesichts anhaltender Sorgen über eine globale Ölschwemme.
US-Rohöl zur Lieferung im September fiel an der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 43,24 USD das Fass und erreichte damit auf seinem schwächsten Stand seit dem 10. Mai. Zuletzt wurde es um 15:37 MEZ zu 43,40 USD das Fass mit einem Verlust von 79 US-Cent oder 1,79% gehandelt.
Am Freitag war in New York gehandeltes Öl um 56 US-Cent oder 1,25% gefallen, angesichts von Anzeichen auf eine nachhaltige Erholung der Ölförderung in den USA.
Der Branchendienstleister Baker Hughes hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl nach der nach Öl suchenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 14 auf 371 gestiegen ist. Es handelt sich um den siebenten Anstieg in acht Wochen und die vierte wöchentliche Zunahme in Folge.
Die Zunahme der Ölbohrungen in den USA hat Spekulationen befeuert, dass die heimische Produktion in den kommenden Wochen wieder ansteigen könnte, womit die Sorgen über die Ölschwemme wieder Auftrieb bekamen.
Der US-Benchmark verlor in der letzten Woche um 1,93 USD oder 3,83% an Wert, nachdem die wöchentlichen Lagerdaten einen überraschenden Anstieg der Benzinvorräte gezeigt hatten.
Obwohl wir uns auf dem Höhepunkt der Sommersaison befinden, in der in den USA am Meisten gefahren wird, sind die Benzinlager weit voller als üblicherweise, meldete die EIA.
Der Report zeigte aber auch, dass die Gesamtvorräte an Rohöl in der letzten Woche um 2,3 Millionen Fass gefallen sind. Mit 519,5 Millionen Fass stehen sie jedoch für die Jahreszeit auf einem historisch hohen Niveau, sagte die EIA.
Außerdem sackte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober an der ICE Futures Exchange in London um 75 US-Cent oder 1,63% auf 45,34 USD das Fass ab, nachdem es zuvor auf ein Tagestief von 45,24 USD gefallen war, das auch sein niedrigster Preis seit dem 11. Mai ist.
Über die Woche haben die Brent-Futures in London 2,23 USD oder 4,03% an Wert verloren, da Aussichten auf höhere Exporte aus Libyen und dem Irak zu den Sorgen, dass die Raffinerien ihr Einkäufe wegen eines Überangebots auf dem Markt für Ölprodukte senken werden, hinzugekommen ist.
Den Marktexperten zufolge, werden die vollen Lager an Ölprodukten inmitten einer sich abkühlenden globalen Nachfrage die Preise in der nächsten Zeit unter Druck halten.
In der kommenden Woche werden sich die Ölhändler auf die US-Lagerdaten vom Dienstag und Mittwoch konzentrieren, um neue Signale über das Verhältnis der Nachfrage zum Angebot zu bekommen.
Die Marktteilnehmer werden nach weiteren Förderproblemen in der Welt Ausschau halten, welche den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen könnten.