Investing.com - Ölpreise weiten am Donnerstag im europäischen Handel ihre Gewinne aus. Brent steigt zum ersten Mal seit sieben Monaten über die 50-$-Marke.
An der ICE Futures Exchange in London steigt Brent-Öl zur Lieferung im Juli auf ein Tageshoch von 50,26 $ pro Barrel, den höchsten Stand seit dem 4. November. Um 07:52 Uhr GMT oder 03:52 Uhr ET handelten die Futures um 41 US-Cents oder 0,82 Prozent höher bei 50,15 $.
Am Vortag schnellten Brent-Futures um 1,13 $ oder 2,32 Prozent hoch, die Anleger beobachteten die Lieferunterbrechungen aus Nigeria, Kanada und Venezuela.
Preise für Brent-Futures konnten seit ihrem Tiefpunkt von unter 30 $ Mitte Februar um rund 85 Prozent zulegen. Die Erholung schreitet fort, obwohl ein Treffen der OPEC- und Nicht-OPEC-Ölproduzenten im April in Doha, bei dem Produktionskürzungen beschlossen werden sollten, gescheitert war. Vertreter der OPEC treffen sich erneut am 2. Juni in Wien. Dabei könnten Produktionskürzungen erneut zum Thema werden.
Rohöl zur Lieferung im Juli an der New York Mercantile Exchange steigen um 33 US-Cents oder 0,67 Prozent und handeln mit 49,89 $ pro Barrel. Zuvor erreichten die Futures mit 49,97 $ ein Tageshoch und den höchsten Stand seit dem 12. Oktober.
Nymex-Futures stiegen am Mittwoch nach einem optimistischen Versorgungsbericht um 1,93 Prozent oder 94 US-Cents. Daten belegten für die vergangene Woche einen über den Erwartungen liegenden Rückgang der Ölvorräte in den USA.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 4,2 Mio. Barrels zurückgegangen sind, somit liegen die Gesamtvorräte bei 537,1 Mio. Barrels. Analysten hatten einen Rückgang der Vorräte um 2,5 Mio. Barrels erwartet.
Seit ihrem Absturz auf 26,05 $ am 11. Februar konnten die Ölpreise an der Nymex fast 85 Prozent zulegen. Sinkende Förderzahlen beim Schieferöl fördern die Marktstimmung. Allerdings könnte der Anstieg der Ölpreise auf ein Niveau, bei dem sich Förderung wieder lohnen würde, zu einem erneuten Anstieg der Plattformenanzahl führen und den Rückgang der Ölförderung in den USA verlangsamen.
Der Aufschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 26 US-Cents, am Mittwoch bei Börsenschluss lag er bei 18 Cents.
Früher in der Woche verzeichnete der WTI-Kontrakt zum ersten Mal seit Januar einen Aufschlag gegenüber Brent. US-Rohöl wird stärker von Produktionsverlusten in Kanada beeinflusst.