SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag nach kräftigen Verlusten vom Vortag wieder leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Morgen 46,22 US-Dollar. Das waren 39 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni stieg um 30 Cent auf 45,08 US-Dollar.
Weder enttäuschende Stimmungsdaten zur chinesischen Industrie noch die Erwartung weiter steigender Rohöllagerbestände in den USA konnten am Dienstag die Preise weiter drücken. Insgesamt gehen viele Experten aber davon aus, dass der kräftige Preisanstieg seit Anfang April angesichts der momentanen Fundamentaldaten übertrieben sein könnte. Der schwache US-Dollar und Wachstumshoffnungen geben laut Heinrich Peters, Experte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), kurzfristig Rückwind. "Bäume wachsen aber nicht in den Himmel." Am Vortag hatten die Preise deutlich nachgegeben, nachdem bekannt geworden war, dass die irakischen Rohölexporte im April auf einen Rekordwert gestiegen sind. Demnach seien 3,36 Millionen Barrel pro Tag ausführt worden. Der Irak ist das zweitgrößte Förderland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec).