Investing.com - Ölfutures auf die Sorte West Texas Intermediate sind am Montag auf ihren niedrigsten Stand seit fast sechs Jahren gefallen, nachdem die linke Partei Syriza bei den Wahlen in Griechenland einen Wahlsieg eingefahren hat. Dies erneuerte Sorgen über die künftige Mitgliedschaft des Landes in der Eurozone.
An der New York Mercantile Exchange ist US-Rohöl zur Lieferung im März auf ein Sitzungstief von 44,36 USD das Fass gesunken, ein Preisniveau wie es seit März 2009 nicht mehr gesehen worden ist. Später wurde es in den europäischen Morgenstunden mit einem Abschlag von 41 US-Cent oder 0,89% zu 45,19 USD gehandelt.
Am Freitag hatten die in New York gehandelten Ölfutures Einbußen von 72 US-Cent oder 1,55% hinnehmen müssen und waren zu 45,59 USD aus dem Handel gegangen. Über die Woche gesehen, haben die Ölfutures in New York 3,61 USD oder 7,21% an Wert verloren und damit ihre größten Einbußen seit sechs Wochen erlitten.
Syrizas Parteichef Alexis Tsipras hat versprochen, dass er die Bedingungen von Griechenlands 240 Milliarden Euro schweren Rettungspakets neu verhandeln und viele der Sparmaßnahmen, die von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds auferlegt wurden, rückgängig machen werde.
Außerdem gab Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im März an der ICE Futures Exchange in London um 52 US-Cent oder 1,06% ab und wurde zu 48,28 USD das Fass gehandelt, nachdem es zuvor ein Tagestief von 47,85 USD erreicht hatte.
Am Freitag hatte Brent zur Lieferung im März um 27 US-Cent oder 0,56% zugelegt und war zu 48,79 USD aus dem Handel gegangen, während der Tod des saudischen Königs Abdullah Spekulationen über einen möglichen Kurswechsel der Ölpolitik des Königreichs angeheizt hat. Diese besteht zur Zeit darin, sich dem Preisverfall an den Ölmärkten nicht zu widersetzen.
Andererseits hat der neue König Salman den gegenwärtigen Ölminister Ali Al-Naimi auf seinem Posten belassen, was vermuten lässt, dass er die bisherige Politik fortsetzen werde.
Die Ölpreise sind seit Juni um fast 60% gefallen, da die Organisation Erdölexportierender Länder sich Rufen nach Produktionskürzungen widersetzt hat, während in den USA die Förderung so hoch wie seit mehr als drei Jahrezehnten mehr ist. Zusammen hat dies zu einem weltweiten Überangebot geführt.