Investing.com - Ölpreise notieren am Mittwoch deutlich niedriger. Griechenland ließ am Dienstag die Zahlungsfrist an den IWF verstreichen und auch pessimistische Bestandszahlen des Vortages wirken sich negativ aus.
An der New York Mercantile Exchange handelt US-Rohöl zur Lieferung im August im europäischen Morgenhandel mit 58,77 $ pro Barrel, ein Verlust von 1,17 Prozent.
Brent zur Lieferung im August sank um 0,69 Prozent auf 63,15 $.
Die Marktstimmung wurde empfindlich getroffen, nachdem Griechenland als erstes Industrieland in der Geschichte die Zahlungsfrist an den Internationalen Währungsfonds hat verstreichen lassen.
Der IWF bestätigte, dass die griechische Regierung die fällige Zahlung von 1,6 Mrd Euro am Dienstag bis Geschäftsschluss nicht überwiesen hatte. Aussagen der Organisation zufolge kann das Land erst dann erneut Kredite beantragen, nachdem alle fälligen Zahlungen beglichen worden sind.
Daten belegen einen unerwarteten Anstieg der Vorratszahlen in den USA und auch die schwachen Daten zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas drücken auf die Preise.
Früher am Tag veröffentlichte Daten aus China belegen für Juni eine weiterhin schleppende Aktivität im verarbeitenden Sektor, der Dienstleistungssektor verzeichnete allerdings leichten Aufschwung.
Der Purchasing Managers' Index für verarbeitendes Gewerbe in China stieg von 49,2 im Mai auf 49,4. Ein Wert unter 50 deutet auf eine Kontraktion hin.
Die Daten folgten auf einen Bericht des American Petroleum Institute, dem zufolge die Ölvorräte in den USA in der vergangenen Woche überraschend um 1,9 Mio. Barrels angestiegen sind.
Die Energy Information Administration wird ihren wöchentlichen Versorgungsbericht im Laufe des Börsentages veröffentlichen. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass in der Woche bis zum 26. Juni ein Rückgang der Rohölvorräte um 2 Mio. Barrels verzeichnet wurde.
In ihrem am Dienstag veröffentlichten monatlichen Versorgungsbericht gab die Behörde einen Anstieg der Rohölvorräte um 9.000 Barrels pro Tag an. Die Gesamtvorräte belaufen sich somit für April auf 9,7 Mio. Barrels, es ist der höchste Stand seit Mai 1971.
Dennoch übersteigt die weltweite Erdölproduktion die Nachfrage immer noch bei Weitem. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.