NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag schwächer tendiert. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 109,47 US-Dollar. Das waren 48 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur Lieferung im Mai sank um 33 Cent auf 104,04 Dollar.
Händler sprachen von einem insgesamt unspektakulären Handel. Preisdruck übten Erwartungen aus, wonach die amerikanischen Ölvorräte in der vergangenen Woche gestiegen sein dürften. Das private American Petroleum Institute (API) wird seine Zahlen am Dienstagabend bekanntgeben, bevor die US-Regierung ihre Daten am Mittwoch veröffentlicht.
Die Krise in der Ukraine wird von Marktbeobachtern demgegenüber als unterstützender Faktor genannt. Die USA und Russland halten sich gegenseitig vor, zu wenig zur Umsetzung des in Genf vereinbarten Friedensfahrplans für die Ukraine zu tun. Russland gehört zu den weltweit größten Öl- und Gasexportländern. Die Commerzbank verweist in einem Kommentar auf zahlreiche Investoren, die zurzeit auf steigende Ölpreise setzen. Dies berge die Gefahr von Gewinnmitnahmen, falls sich die geopolitische Lage nicht weiter zuspitze.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist leicht gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 105,34 US-Dollar. Das waren 19 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.