NEW YORK/LONDON/WIEB (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag gefallen. Ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Mittag 64,86 US-Dollar und damit 42 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 33 Cent auf 56,82 Dollar.
Händler sprachen von einem impulsarmen Wochenauftakt am Ölmarkt. Es stehen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten. In der vergangenen Woche hatten die Ölpreise von der gestiegenen Unsicherheit im Nahen Osten profitiert. Das militärische Eingreifen von Saudi-Arabien im Nachbarland Jemen schüre die Angst vor Lieferausfällen in der ölreichen Region, hieß es. Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen außerdem auf den Rückgang der Ölbohrungen in den USA. Laut Daten vom vergangenen Freitag ging die Zahl der Bohrungen auf 703 zurück und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2010. "Wir gehen davon aus, dass sich der Anstieg der US-Ölproduktion verlangsamen könnte", hieß es in der Commerzbank-Analyse. Kurzfristig könnte die Förderung auch fallen. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt deutlich zu. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Freitag bei 60,95 US-Dollar gelegen habe. Das waren 1,81 Dollar mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.