NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Montag trotz der sich zuspitzenden Lage in der Ost-Ukraine und im Gazastreifen wenig verändert gezeigt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 107,25 US-Dollar. Das war ein Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur August-Lieferung stieg um neun Cent auf 103,22 Dollar.
"Die Ölpreise zeigen sich angesichts der Verschärfung des Ukraine-Konflikts und der Eskalation im Gazastreifen erstaunlich unbeeindruckt", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank. Offensichtlich rechne die Mehrheit der Marktteilnehmer weiterhin nicht damit, dass es zu schärferen Sanktionen des Westens gegen Russland komme, die auch die russischen Energielieferungen betreffen könnten. Zuletzt hatten SPD-Außenpolitiker verschärfte Sanktionen gegen Russland für möglich gehalten, sollte das Land nicht stärker bei der Aufklärung des mutmaßlichen Flugzeugabschusses in der Ostukraine helfen.
Obwohl die EU-Außenminister im Verlauf der Woche über weitere Sanktionen beraten werden, sei zu beobachten, dass sich Finanzanleger verstärkt aus dem Ölmarkt zurückziehen, hieß es weiter bei der Commerzbank. Im weiteren Handelsverlauf stehen keine wichtigen Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, an denen sich Anleger orientieren könnten.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 105,54 US-Dollar. Das waren 50 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.