NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag weiter stabilisiert und sind im Mittagshandel leicht gestiegen. Nach Einschätzung von Experten werden sie durch eine robuste Konjunkturentwicklung in den USA und durch die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine gestützt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete 102,78 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Vortag. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 38 Cent auf 94,93 Dollar.
Die Zuspitzung des Ukraine-Konflikts stütze die Ölpreise, hieß es aus dem Handel. Russland hat laut Nato mehr als 1000 eigene Soldaten mit schweren Waffen in die umkämpfte Ostukraine geschickt. Rohstoffexperten der Commerzbank rechnen aber vorerst nicht mit stärkeren Reaktionen der Ölpreise auf die neuerliche Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland. Nach wie vor sei es "äußerst unwahrscheinlich", dass Russland im Falle weiterer Sanktionen mit einer Unterbrechung der Öllieferungen reagieren werde.
Außerdem sorge die anhaltende Erholung der US-Wirtschaft für eine wachsende Nachfrage nach Rohöl, erklärten Händler die leichte Kauflaune am Ölmarkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft der Welt war im zweiten Quartal laut Zahlen vom Donnerstag stärker gewachsen als erwartet.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt leicht zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 99,97 Dollar. Das waren 9 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.