NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag keine klare Richtung gefunden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Mittag 49,49 US-Dollar. Das waren 27 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg dagegen um 12 Cent auf 49,45 Dollar.
Am Ölmarkt rückt zunehmend das Treffen des Ölkartells Opec an diesem Donnerstag in den Blick. Weitreichende Entscheidungen werden jedoch nicht erwartet. Zu groß sind die Interessengegensätze innerhalb der Gruppe, vor allem zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.
Zuletzt hatte sich der Angebotsüberschuss infolge einer deutlich geringeren Förderung in Kanada und Nigeria abgebaut und den Ölpreisen dadurch Auftrieb gegeben. "Die hohen unplanmäßigen Produktionsausfälle in Nigeria dürften wohl dafür sorgen, dass die OPEC-Produktion im Mai leicht gesunken ist", schreibt Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank (DE:CBKG).
In Kanada sind die jüngsten Waldbrände für den Produktionsrückgang verantwortlich. Hier hat sich die Lage zuletzt beruhigt. Die Unruhen in Nigeria dagegen spitzen sich weiter zu. Nach Anschlägen auf Ölpipelines am Wochenende haben in der Nacht zum Dienstag Rebellen mit weiteren Angriffen gegen Personal und Anlagen dort tätiger Ölkonzerne gedroht.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist etwas gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 44,80 Dollar je Barrel betragen habe. Das waren vier Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.