Investing.com - Vorstand der Bank of Japan stimmt am Freitag mit 5 zu 4 für die Einführung von Negativzinsen. Die Vorgabe für die Zentralbankgeldmenge bleibt unverändert bei 80 Billionen Yen.
Diese geldpolitische Richtung soll die "deflationäre Einstellung" der Verbraucher ändern. Die Bank bestätigte ebenfalls, dass niedrigere Zinssätze für Reservenüberschüsse bei Bedarf in Betracht gezogen werden.
Die BoJ führte die Instabilität an den weltweiten Finanzmärkten und niedrige Rohölpreise als Hindernisse beim Erreichen der 2-Prozent-Inflationsmarke innerhalb der nächsten sechs Monate an. Es ist bereits der dritte Aufschub in den vergangenen zehn Monaten.
Vorstandsmitglied Sayuri Shirai sagte bei der zweitägigen Versammlung, dass "die Einführung von Negativzinsen kurz nach der Einführung von Konjunkturmaßnahmen für QQE als das Erreichen der Obergrenze beim Anlagenkaufprogramm der Bank missverstanden werden könnte."
Kurz nach Amtseintritt des Direktors Haruhiko Kuroda im April 2013 änderte die Bank of Japan ihren geldpolitischen Rahmen und peilt nun nicht länger Zinsen, sondern die gesamte im Umlauf befindliche und bei der Zentralbank deponierte Geldmenge an.
Im vergangenen Monat sagte Kuroda, dass die Zentralbank nicht vorhabe, eine Negativzinspolitik einzuführen, um Kreditgeber dazu zu motivieren, mehr Geld zu verleihen und die Zinsstrukturkurve nach unten zu treiben.
"Aus der Sicht von Bank of Japan zeigen unsere QQE den gewünschten Effekt auf die Wirtschaft und auf die Finanzmärkte, " so Kuroda bei einer Fragestunde im Rahmen eines Investmentseminars.
Die japanischen Banken stellen mehr Kredite an die Realwirtschaft aus, was auf sinkende Fremdkapitalkosten hindeutet.
Trotz eines steigenden kurzfristigen Abwärtsrisikos hielt die BoJ an ihrer Behauptung fest, dass langfristige Inflationserwartungen insgesamt zu steigen scheinen.