Dank der niedrigen Inflationsrate haben die Arbeitnehmer im zweiten Quartal statistisch gesehen deutlich mehr Geld in der Tasche gehabt. Die Reallöhne stiegen von April bis Ende Juni um 2,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Nominal legten die Löhne demnach um 2,4 Prozent zu, die Verbraucherpreise dagegen nur um 0,1 Prozent. Unter dem Strich stand daher das Lohnplus von 2,3 Prozent.
Im ersten Quartal waren die Reallöhne sogar um 2,6 Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal wurden bedeutende Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie und in der chemischen Industrie aber noch nicht ausgezahlt, daher erhöhten sich die Nominallöhne in diesen beiden Branchen mit einem Plus von nur einem Prozent "unterdurchschnittlich", wie die Statistiker erklärten.
Die rund 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie bekommen seit Juli 2,8 Prozent mehr Geld. Für die rund 550.000 Angestellten in der Chemieindustrie wurde das Lohnplus von 3,0 Prozent im August wirksam.
Die höchsten Lohnsteigerungen im zweiten Quartal gab es für Beschäftigte im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 4,7 Prozent, in der Branche Verkehr und Lagerei mit 3,2 Prozent und im Gastgewerbe mit 3,0 Prozent, teilten die Statistiker mit. Vergangenes Jahr waren die Reallöhne um 2,4 Prozent gestiegen. 2014 lag das Plus bei 1,9 Prozent.