Investing.com - Die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone ist vorläufigen Daten vom Montag zufolge im Mai auf ihren niedrigsten Stand in 16 Monaten gefallen. Damit sind die Sorgen über die konjunkturelle Lage in der Region wieder gestiegen.
In einem Report der Marktforschungsgruppe Markit war zu lesen, dass deren Blitzumfrage in der Gesamtwirtschaft der Eurozone, die sowohl die Industrie als auch das Dienstleistungsgewerbe berücksichtigt, von 53,0 im April auf 52,9 im Mai gesunken ist und damit die Prognosen eines Anstiegs auf 53,2 verfehlt hat.
Die Blitzumfrage unter den Einkaufsmanagern des Dienstleistungsgewerbes hat für diesen Monat mit 53,1 einen unveränderten Indexwert gegenüber April ergeben und die Erwartungen auf eine Zunahme auf 53,3 enttäuscht.
Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe in der Eurozone gab in diesem Monat leicht auf saisonbereinigt 51,5 nach, während er im April noch auf 51,7 gelegen hatte. Analysten hatten für Mai mit einem Anstieg auf 51,9 gerechnet.
Ein Indexwert von über 50 deutet auf Wachstum hin, ein Stand darunter signalisiert eine Schrumpfung.
Die Blitzumfrage im Mai hat den Eindruck eines gedrückten Wachstums in der Eurozone verstärkt, wobei es kaum Anzeichen auf eine Besserung in nächster Zeit gibt. Mit dem Wachstum des Neugeschäfts auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2015, legt die Umfrage eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein weiterhin niedriges oder sogar sinkendes Wirtschaftswachstum im Juni nahe.
Das Wachstum des dominierenden Dienstleistungssektors war im dritten Monat in Folge unverändert. In der erzeugenden Industrie hingegen ist das Wachstum auf den zweitniedrigsten Stand seit Februar 2015 gesunken.
Chris Williamson, Chefvolkswirt bei Markit merkte zu dem Report an: “Eine enttäuschende Blitzumfrage in der Eurozone im Mai macht es immer wahrscheinlicher, dass das robuste Wirtschaftswachstum im ersten Quartal nur von kurzer Dauer gewesen ist. Der Einkaufsmanagerindex signalisiert ein durchwachsenes Wachstum von nur 0,3% im zweiten Quartal."
Der EUR/USD Kurs wurde vor der Veröffentlichung der Zahlen zu 1,1222 gehandelt, danach lag er auf 1,1212, während der EUR/GBP Kurs von 0,7737 auf 0,7832 gesunken ist.
Unterdessen reagierten die europäischen Aktienmärkte mit Verlusten. Der EURO STOXX 50 gab um 0,90% nach, der DAX fiel um 0,60%, der französische CAC 40 sackte um 0,90% ab, während es mit dem FTSE 100 in London um 0,30% runter ging.