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ROUNDUP 2: Trotz Krisensorgen - Arbeitslosigkeit im Juli auf Rekordtief

Veröffentlicht am 31.07.2014, 17:18
Aktualisiert 31.07.2014, 17:21
ROUNDUP 2: Trotz Krisensorgen - Arbeitslosigkeit im Juli auf Rekordtief

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Trotz Sommerflaute und wachsender Sorgen über den sich zuspitzenden Ukraine-Konflikt gab es im Juli so wenig Arbeitslose wie zuletzt Anfang der 1990er Jahre. Zum Beginn der Sommerpause waren in Deutschland 2,871 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Das waren zwar saisonbedingt 39 000 mehr als im Juni, aber 43 000 weniger als vor einem Jahr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli um 0,1 Punkte auf 6,6 Prozent. Ohne die im Juli meist stärker ausgeprägten Saisoneffekte wäre die Arbeitslosenzahl um 12 000 gesunken.

BA-Chef Frank-Jürgen Weise zeigte sich zufrieden: "Der Arbeitsmarkt ist insgesamt stabil." Für den leichten Anstieg im Juli machte er allein jahreszeitliche Gründe verantwortlich. Zum einen verschöben viele Unternehmen in den Ferienmonaten ihre Einstellungen auf den Herbst. Zum anderen meldeten sich deutlich mehr Jugendliche als sonst nach abgeschlossener Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos. "Im Herbst geht die Jugendarbeitslosigkeit wieder deutlich zurück."

Für das zweite Halbjahr erwartet Weise keine Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt, "aber auch keine Verschlechterung". Daran dürfte nach seiner Einschätzung auch der sich zuspitzende Konflikt zwischen dem Westen und Russland im Zuge der Ukraine-Krise nichts ändern. Er wisse durchaus, dass diese Krise vor allem exportorientierte Unternehmen verunsichere, sagte Weise - etwa den Maschinenbau, inzwischen aber auch konsumorientierte Branchen. "Aber dass sich das schon auf dem Arbeitsmarkt auswirkt, sehe ich nicht."

Schließlich gebe es auch noch "gegenläufige Bewegungen", die die Folgen der internationalen Krisen "ausbalancierten". So gab es im Juli fast eine halbe Million freie Stellen. Viele Unternehmen suchten weiter Fachkräfte.

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Wie gering die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt derzeit sind, lässt sich nach Weises Überzeugung auch an der Zahl der Kurzarbeiter ablesen. Denn Kurzarbeit sei meist das erste Instrument, das Unternehmen nutzten, wenn schwache Exporte zu einer plötzlichen Auftragsflaute führten. "Und die Kurzarbeit liegt weiter auf sehr niedrigen Niveau", betonte der Chef der Bundesbehörde. Zugleich warnte er vor seiner Ansicht nach unbegründeten Krisenszenarios: "Wir müssen uns davor hüten, Effekte, die uns (im Zusammenhang mit den internationalen Krisen) emotional betroffen machen, da reinzurechnen."

"Stabil und in guter Form" sieht auch Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) den Arbeitsmarkt. Erfreut zeigte sie sich vor allem über die positive Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung: Im Mai gab es nach einer BA-Hochrechnung mit 29,72 Millionen rund 442 000 mehr Arbeitsplätze als vor einem Jahr. Die Zahl der Erwerbstätigen wuchs im Jahresvergleich zuletzt im Juni um 377 000 auf 42,24 Millionen.

Für "nicht so stabil, wie die aktuellen Arbeitslosenzahlen vermuten lassen" hält hingegen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Lage. In mehreren Industrie-Sektoren werde inzwischen über Entlassungen verhandelt, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach in Berlin. Wichtig sei jetzt, dass in dieser Situation das Fachkräftepotenzial erhalten bleibe und die Beschäftigten nicht in unterqualifizierte oder gar prekäre Arbeit gedrängt würden.

Unzufrieden äußerten sich auch Linke und Grüne im Bundestag. Bundesregierung und Bundesagentur dürften sich nicht mit einer stabilen Arbeitsmarktlage zufriedengeben, erklärte der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Matthias Höhn. "Stabil - unverändert fest und unverändert hoch - ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen", kritisierte er in einer Mitteilung. Mehr Fortbildungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose und ältere Jobsucher fordert auch die Grünen-Politikerin Brigitte Pothmer. Denn beide Gruppen liefen Gefahr, "dauerhaft vom Arbeitsmarkt abgehängt zu werden".sl

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