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Euro-Zone mit Wachstumsschub - "Fulminanter Jahresstart"

Veröffentlicht am 29.04.2016, 13:21
Aktualisiert 29.04.2016, 13:21
© Reuters. A rainbow is seen behind European flags during a euro zone EU leaders emergency summit in Brussels

- von Rene Wagner und Reinhard Becker

Brüssel/Berlin (Reuters) - Wachstum verdoppelt, Arbeitslosigkeit gedrückt: Der Wirtschaft der Euro-Zone ist trotz mauer Weltkonjunktur ein überraschend guter Jahresauftakt geglückt.

Dafür sorgten vor allem kauffreudige Verbraucher, bei denen das Geld dank der Entlastung durch billige Energie lockerer sitzt. Was die Konsumenten freut, sorgt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) allerdings für Kopfzerbrechen. Denn trotz ihrer Nullzinspolitik fallen die Verbraucherpreise wieder.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg hingegen von Januar bis März um 0,6 Prozent zum Vorquartal, wie die am Freitag erstmals veröffentliche Schnellschätzung des Statistikamts Eurostat ergab. Das ist der kräftigste Zuwachs seit einem Jahr und das zwölfte Quartalswachstum in Folge. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet, nachdem es in den beiden Vorquartalen jeweils 0,3 Prozent waren.

"Die Wirtschaft im Euro-Raum hat einen fulminanten Start ins Jahr 2016 hingelegt", sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. Sie schlug sich weit besser als die USA, die weltgrößte Volkswirtschaft: Diese kam zu Jahresbeginn nur auf ein BIP-Plus von rund 0,1 Prozent, da sie unter dem starken Dollar und den Problemen der Schwellenländer leidet.

Die Konjunkturerholung in der Euro-Zone drückt die Arbeitslosigkeit auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren: Im März hatten rund 16,4 Millionen Frauen und Männer keinen Job - fast 1,5 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank binnen eines Monats von 10,4 auf 10,2 Prozent. "Das ist der niedrigste Wert in der Euro-Zone seit August 2011", erklärten die Statistiker.

Was genau zum guten Jahresauftakt geführt hat, will Eurostat erst am 13. Mai erläutern. Erste Daten aus den Euro-Ländern deuten aber darauf hin, dass die Konsumenten die Konjunktur angeschoben haben. "Die niedrige Inflation stützt den privaten Verbrauch", erklärte der Europa-Chefvolkswirt der Nordea Bank, Holger Sandte. Die französische Wirtschaft etwa wuchs im ersten Quartal um 0,5 Prozent, weil die Ausgaben der Haushalte so stark zulegten wie seit 2004 nicht mehr. Spanien schaffte sogar 0,8 Prozent. Daten aus Deutschland werden am 13. Mai erwartet.

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"KEIN GRUND ZUM JUBELN"

Experten sehen aber keinen Grund für Euphorie. "Vor Jubelstürmen sei gewarnt", betonte Ökonom Weil. "Das starke Plus ist teilweise auf Sonderfaktoren wie Kalendereffekte und den milden Winter zurückzuführen." Im April fielen zudem die Verbraucherpreise in der Euro-Zone um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Volkswirt Bert Colijn von der ING Bank sagte, die Erholung in den Staaten der Währungsunion komme zwar besser voran als gedacht: "Doch für die Firmen macht sich dies nicht in anziehenden Preisen bemerkbar." Der Wettbewerb gehe weiter auf Kosten der Gewinnmargen. Das wiederum kann Investitionen und Neueinstellungen bremsen.

Die EZB strebt als Idealwert für die Wirtschaft eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Um das mittelfristig wieder zu erreichen, senkte sie ihren Leitzins zuletzt auf null. Zudem verschärften die Währungshüter die Strafgebühren für Banken, die bei der EZB Geld parken. Die Notenbank erhöhte auch ihre monatlichen Wertpapierkäufe auf 80 Milliarden Euro und will dabei demnächst auch Firmenanleihen erwerben. So soll die Konjunktur angekurbelt und die Inflation hochgetrieben werden.

Vorsicht halten viele Experten auch für angebracht, weil die BIP-Daten so früh wie noch nie veröffentlicht wurden. "Die Verlässlichkeit dieser erstmals veröffentlichten Schätzung muss sich erst noch erweisen", sagte Weil. Bislang hat Eurostat erst 45 Tage nach Quartalsende eine erste Wachstumszahl genannt, die endgültigen Daten folgten dann weitere 20 Tage später. Die Schnellschätzung soll nun stets 30 Tage nach Quartalsende veröffentlicht werden, kann aber später noch Korrekturen nach sich ziehen. So wird es auch in den USA gehandhabt - mit teils massiven Revisionen.

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