Paris (Reuters) - Die Anschläge haben die Region Paris allein im ersten Halbjahr rund 750 Millionen Euro an Umsatz aus dem Tourismus gekostet.
"Es ist Zeit anzuerkennen, dass die Tourismusbranche eine Katastrophe durchmacht", sagte der Leiter des Tourismusverbands im Großraum Paris, Frederic Valletoux, am Dienstag. Auch Streiks und Überschwemmungen hätten dazu beigetragen, während die Fußball-Europameisterschaft noch Schlimmeres verhindert habe. Die Zahl der Besucher des Triumphbogens fiel den Angaben nach um mehr als ein Drittel, die im Museum Grand Palais sogar um fast 44 Prozent. Das Schloss Versailles vor den Toren der französischen Hauptstadt musste ein Minus von rund einem Fünftel verkraften.
"Hotels trennen sich von Mitarbeitern, auch wenn sie es nicht sagen", erklärte Analyst Georges Panayotis vom Branchenforscher MKG. "Die Branche geht in die Knie." Im Raum Paris seien die Hotelumsätze in diesem Sommer um rund 15 Prozent gefallen. Teure Hotels müssten sogar 30 bis 40 Prozent an Einnahmeverlusten hinnehmen. Der Tourismus trägt etwa sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone bei.
Bei einem dem sogenannten Islamischen Staat zugeschriebenen Anschlag in Paris starben im vergangenen Jahr 130 Menschen. Hoffnungen auf eine rasche Belebung des Tourismus wurden durch den Anschlag von Nizza im Juli zunichtegemacht, bei dem ein 31-jähriger Angreifer einen Lastwagen in eine Menschenmenge steuerte. Dabei kamen 85 Menschen ums Leben.