Der Neuseeland-Dollar weitete seine Verluste am Dienstag nach einem starken Rückgang beim Unternehmensvertrauen aus. In der asiatischen Sitzung fiel der Kiwi gegenüber dem Greenback um 0,60% und erreichte 0,7215 USD. Das Unternehmensvertrauen fiel auf Null, der niedrigste Wert seit September 2015, im Vergleich zu 18,3 im August. Der Rückgang lag an einer deutlichen Verschlechterung der erwarteten Unternehmensbedingungen, vor allem im verarbeitenden Gewerbe. Zudem kam die Unsicherheit um die Wahlen am Samstag, da es keinen klaren Sieger gab. Die regierende National Party erreichte nur 46% der Stimmen, während die Opposition (zusammengesetzt aus der Labour Party und den Grünen) ca. 42% der Stimmen für sich gewinnen konnte. Dem Kiwi stehen schwere Zeiten bevor, da die Unsicherheit einige Wochen anhalten wird. In der Tat werden beide Seiten versuchen, die Unterstützung der NZ First Party zu bekommen, um eine Koalition zu bilden
Anleger, vor allem Spekulanten, die mit Hebeln arbeiten, haben bereits damit begonnen, ihre spekulativen Long-Positionen zu senken. Nicht kommerzielle Netto-Long-Futures machten Anfang August ca. 63% aller offenen Positionen aus. Letzte Woche fiel diese Zahl auf 18%, was vermuten lässt, dass dem Kiwi der Dampf ausgeht.
Aus technischer Sicht findet sich eine Schlüsselunterstützung bei 0,7146 USD (gleitender 200-Tagesdurchschnitt), während nach oben der Bereich bei 0,73 als kurzfristiger Hauptwiderstand agieren wird (gleitender 50-Tagesdurchschnitt und Fibonacci-Level von 38,2% auf das Retracement von Juli bis August). Mittelfristig handelt der NZD/USD weiter innerhalb seines Abwärtstrendkanals. Ein Rückgang auf die 0,70 USD kann nicht ausgeschlossen werden, vor allem jetzt, wo die Federal Reserve in den USA ihre Geldpolitik im Dezember weiter straffen dürfte und bereits den Beginn der Senkung ihrer Bilanz für Oktober angekündigt hat.