Die Hoffnung auf weitere Fortschritte zur Lösung der europäischen Schuldenkrise treibt den deutschen Aktienmarkt weiter nach oben. Dabei stützt zum einen die Achse Paris-Berlin: Präsident Sarkozy bekennt sich ausdrücklich zur engen Partnerschaft mit Deutschland und Kanzlerin Merkel bekräftigt ihren Willen, die Europäische Union und den Euro über eine weitergehende wirtschafts- und fiskalpolitische Integration zu stabilisieren und für internationale Investoren attraktiver zu machen. Für eine in den nationalen Haushalten implementierte Schuldenbremse, supra-nationale Eingriffskompetenzen inklusive entsprechender Sanktionierungsmöglichkeiten seitens der EU, sei notfalls eine nachträgliche Änderung der europäischen Verträge erforderlich. Allerdings betonte sie in einer Regierungserklärung am Vormittag nochmals ihre ablehnende Haltung gegenüber Eurobonds.
Auf der anderen Seite stützen Nachrichten, wonach die EU-Bankenaufsicht die Kriterien für die Eigenkapitalanforderungen des europäischen Bankensektors nicht weiter verschärfen wolle. Vor diesem Hintergrund gehören Deutsche Bank (plus 5,8 %) Commerzbank (plus 7,4 %) und die Allianz (plus 3,7 %) zu den größten Dax-Gewinnern im bisherigen Handelsverlauf. Sein Tageshoch markierte der Deutsche Aktienindex bei 6.169 Punkten. Durchwachsene Daten zum US Arbeitsmarkt (ex Agrar) sorgten dann wieder für einen Rücksetzer. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums kletterte im November zwar die Beschäftigtenzahl in der „Neuen Welt“ um 120.000 wesentlich stärker als im Oktober, jedoch hatten Ökonomen einen Anstieg von 125.000 erwartet.
Am späten Nachmittag weist der Deutsche Aktienindex bei aktuell 6.094 Zählern ein Plus von 1,0 Prozent aus. Der Euro Stoxx gewinnt 1,4 Prozent auf 2.347 Punkte. Die Europäische Gemeinschaftswährung verbucht bei derzeit 1,3433 US-Dollar einen Abschlag von 0,2 Prozent. Der US-Leitindex DowJones liegt bei aktuell 12.116 Punkten 0,8 Prozent vorne. Der breiter aufgestellte S&P rückt 1,1 Prozent auf momentan 1.258 Treffer vor. Gold verteuert sich um 0,4 Prozent auf 1.751 US-Dollar pro Unze.