Die API-Schätzungen und niedrigere Bestände aus den EIA (-1,35 Mio. Barrel ggü. Konsens von 2,16 Mio.) für die zum 3. August endende Woche und US-Sanktionen auf Exportwaren (ohne Ölprodukte) konnten den Markt nicht nachhaltig beeindrucken, da die Intraday-Preise des Brent-Rohöls und des West Texas Intermediate 74,65 und 69,17 erreichten, bevor sie unter den gleitenden 100-Tagesdurchschnitt fielen.
In der Tat geht der Fokus nun auf die chinesischen Zölle in Höhe von 25% auf Energieprodukte im Wert von 16 Mrd. USD einschliesslich Benzin, Diesel und andere ölbasierte Produkte, eine erstmalige Massnahme dieser Art für den Energiesektor. Die Entscheidung wird am 23. August 2018 in Kraft treten.
China stellt 20% der gesamten US-Ölexporte (17,6 Mio. Barrel im Mai) und bleibt somit der grösste Importeur des US-Rohöls, ein Trend, der sich in der Zukunft drastisch ändern könnte, da die grossen Energieunternehmen Chinas die Produktion ankurbeln und so versuchen, die Binnennachfrage bestens zu erfüllen.
Dementsprechend scheint der jüngste Rückgang der Ölpreise überzogen. Die kurzfristigen bärischen Auswirkungen dürften nachlassen, da die globale Energienachfrage robust bleibt. Das WTI handelt unter den gleitenden 50- und 100-Tagesdurchschnitten, und dürfte sich kurzfristig erholen und nähert sich dem Bereich bei 68,50 (entlang dem 23,6%-igen Fibonacci Retracement).