Obwohl die türkische Zentralbank letzte Woche die Zinsen um 4,25 Prozent gesenkt hatte, setzt die türkische Lira ihre Rallye ungebremst fort. Zum US-Dollar steigt sie bereits den vierten Tag in Folge. Bessere Wirtschaftsaussichten und Anzeichen für eine rückläufige Inflation rechtfertigen die Aktion der Zentralbank. Das hauchte der Lira neues Leben ein.
Derzeit kämpfen die Bären mit der Unterstützung aus der 200-Tage-Linie und dem 61,8% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulsees von 5,16 bis 6,24 bei 5,58 - bei einem Rutsch darunter drohen Verluste für den USD/TRY auf zunächst 5,55, gefolgt von 5,50.
Da jedoch die markttechnischen Indikatoren extrem überverkaufte Marktbedingungen anzeigen, ist eine Konsolidierung auf dem tiefen Niveau wahrscheinlicher als ein direkter Durchbruch.
Insofern sollten Anleger eine kurzfristige Konsolidierung oder eine stärkere Gegenreaktion in Richtung des Widerstands aus den Glättungen der letzten 5, 10 und 20 Tage bei 5,65 bis 5,67 einplanen. Die Ausgangslage für den USD/TRY würde sich erst bei einem nachhaltigen Sprung über den gleitenden Durchschnitt der letzten 20 Tage bei 5,67 aufhellen und den Grundstein für eine Wiederaufnahme des übergeordneten Aufwärtstrends legen.
Für den nächsten Bewegungsimpuls dürfte die heutige zinspolitische Sitzung der US-Notenbank Fed sorgen. Am Markt wird mit einer Zinssenkung von 25 Basispunkten gerechnet. Entscheidend wird aber sein, wie die Währungshüter den weiteren geldpolitischen Kurs sehen. Stellen sie weitere Zinssenkungen in Aussicht, dürfte das den Dollar schwächen.