Zeit Heu zu machen, während die Sonne scheint. Wir sind aufgrund des aktuellen Umfeldes sehr konstruktiv zum Währungsrisiko der Schwellenländer. Die Sommerflaute ist eingetreten, aber die Bedingungen sind ideal für den Carry-Handel. Die Wirtschaftsprognosen für die Schwellenländer bleiben positiv, angeführt durch die sich bessernden Handelsdaten (das Wirtschaftsmomentum in den USA und in der EU ist ausgeglichener). Während der schwache Inflationshintergrund in den G10 weiter positiv für die Geldpolitik ist, was dazu führt, dass Renditesuchende sich auf die Schwellenländer konzentrieren, haben endlich politische Unruhen wie die wachstumsorientierte Agenda von Präsident Trump und die Bedrohung durch erhöhten Schutz nachgelassen.
Die idiosynkratischen inländischen Risiken in Rumänien, Venezuela und Brasilien, um nur ein paar zu nennen, zeigen keine Hinweise auf eine allgemeinere Ansteckung. Wir konzentrieren uns eher auf die Wachstumsdifferentiale statt einfach nur auf das Zinssatzdifferential für die Auswahl der Devisen-Carries. Die Abwertung der Ölpreise und die negativen Kursprognosen führen dazu, dass wir währungsabhängige Währungen wie den RUB, COP und MXN vermeiden. Zudem sind wir vom USD als Hauptfinanzierungswährung weggegangen, da man höhere Zinsen erwartet und die politische Unsicherheit zu starker Volatilität führt und wir daher den JPY, CHF und sogar CAD bevorzugen, was an den bärischen Prognosen für das Öl liegt.
Wenn man in die Zukunft schaut, so gibt es für Juli und August nur wenig geplante Ereignisse, die den Carry Trade der Schwellenländerwährungen aus der Bahn werfen könnten. Die politischen Entwicklungen bei den Brexit-Gesprächen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU werden wohl langsamer werden, während es nicht genügend US-Datenpunkte gibt, um genau eine Erholung im 2. Halbjahr festzulegen und den Zinspfad der Fed neu zu bewerten. Zeit, bei den EM-Carry Trades aufzustocken.